Nach dem Text über Freiheit fand ich es logisch,
über Zwänge und Zwanghaftigkeit zu schreiben.
Im Mai 2023 war es dann so weit.

Zwänge

OriginalHochdeutsch
I hob den Zwang verspürt, üban Zwang an Text zu schreim.

Fang ma amol ganz allgemein o, mit der Frage, wer übt denn bei uns in Deutschland an Zwang aus? Des konn der Staat sei, der mir vorscheibt, dass i beim Autofahrn an Gurt oleng muaß, des kenna juristissche Personen sei, wia Vereine oder Parteien, die von ihren Mitgliedern irgendwelche Leistungen verlanga, oda der Arbeitgeber, der a bestimmte Kleidung erwartet. Oder aa Religionen, de bestimmte Essensvorschriften ham. Schlimm wird's dann fia oan in am Gottesstaat, wenn der Staat de Vorschriften der Religion durchsetzt. Es kenna oba aa bloß Gruppen wie Cliquen sei, de oan mobben, wenn er as folsche ohod. Es gibt oba aa Leid, de se selber einen Zwang auferlegen, entweder weils ned anders kenna od es gar ned anders wolln. Do red ma dann von zwanghaft.

Schau ma aa no, in welchen Bereichen gibts oft Zwänge: Beispiele hob i teils grod scho erwähnt: bei Handlungen, beim Essn, bei der Kleidung und aa bei der Sprache.
Ich habe den Zwang verspürt, einen Text über den Zwänge zu schreiben.

Ich fange mol ganz allgemein an, mit der Frage, wer übt denn bei uns in Deutschland Zwang aus? Das kann der Staat sein, der mir vorscheibt, dass ich beim Autofahren einen Gurt aqnlegen muss, das können juristissche Personen sein, wie Vereine oder Parteien, die von ihren Mitgliedern irgendwelche Leistungen verlangen, oder der Arbeitgeber, der eine bestimmte Kleidung erwartet. Oder auch Religionen, die bestimmte Essensvorschriften haben. Schlimm wird es dann für jemanden in einem Gottesstaat, wenn der Staat die Vorschriften der Religion durchsetzt. Es können aber auch nur Gruppen wie Cliquen sein, die einen mobben, wenn er das Falsche anhat. Es gibt aber auch Leute, die sich selber einen Zwang auferlegen, entweder weil sie nicht anders können oder es gar nicht anders wollen. Da redet man dann von zwanghaft.

Schauen wir auch noch, in welchen Bereichen es oft Zwänge gibt: Beispiele hab ich teils gerade schon erwähnt: bei Handlungen, beim Essen, bei der Kleidung und auch bei der Sprache.
Den Text hob i gschriem, weil i wos gega Zwänge hob, besonders, wenn sinnlos san. Wern ma also konkret:

I bin in am Internet-Forum amol als intolerant bezeichnet worn, weil i wos gega Kopftiachl hob. I moan im Prinzip hob i nix gega Kopftiachl, wenn mas aa wieda obatuat. Wenns oba zu am Zwang gworn is, dann bin i dagegn. Klar, fia manche is des a tradizionelle Kleidung, fia uns is a Lederhosn oda a Dirndl aa traditionell, oba des konn ma wieda ausziang, vor allem wenns ungeeignet is, beispielsweis beim Sport.

Wahrscheinlich hods jeda von eich scho amol gseng, im Somma an am Baggerweiher: A ganza Clan, de Manna in kurzen Hosn und Untahemad, de Frauen von Scheitel bis zur Sohle in mehreren Schichten schwarzes Gwand. I frog mi imma, wos muaß des fia a Scheiß Religion sei, de von Frauen diese ungerechte Behandlung verlangt. I moan, bei uns zwingts ja ned der Staat. Und da Mo oda de Familie deafats von Rechtswegen aa ned zwinga.

Manche Frauen, und erstaunlicherweise immer mehr ganz junge, behauptn ja, dass as Kopftiachl freiwillig trong und ned ableng, aa ned fia an guadn Job, und des nenn i dann zwanghaft. Diese Frauen falln doch den Frauen in Rückn, de im Iran unter Einsatz ihres Lebens, gega a Verschleierung protestiern. Also, mia hätts ned passt, wenn im Kindergartn oder in da Schul a Frau mit Kopftuch meinen Töchtern de Unterdrückung der Frau vorgelebt hätt.

Den Text habe ich geschrieben, weil ich etwas gegen Zwänge habe, besonders, wenn sie sinnlos sind. Jetzt werde ich konkret:

Ich bin mal in einem Internet-Forum als intolerant bezeichnet worden, weil ich etwas gegen Kopftücher habe. Im Prinzip habe ich nchts gegen Kopftücher, wenn sie auch wieder mal abgenommen werden. Wenn sie aber zu einem Zwang geworden sind, dann bin ich dagegen. Klar, für Manche ist das eine traditionelle Kleidung, für uns ist eine Lederhose oder ein Dirndl auch traditionell, aber das kann man wieder ausziehen, vor Allem wenn es ungeeignet ist, beispielsweise beim Sport.

Wahrscheinlich hat es jeder schon mal gesehen, im Sommer an einem Baggerweiher: Ein ganzer Clan, die Männer in kurzen Hosen und Unterhemd, die Frauen von Scheitel bis zur Sohle in mehreren Schichten schwarzes Gewand. Ich frage mich immer, was muss das für eine Scheiß Religion sein, die von Frauen diese ungerechte Behandlung verlangt. Bei uns zwingt sie ja der Staat nicht. Und der Mann oder die Familie dürfte sie von Rechtswegen auch nicht zwingen.

Manche Frauen, und erstaunlicherweise immer mehr ganz junge, behaupten ja, dass sie das Kopftuch freiwillig tragen und nicht ablegen, auch nicht für einen guten Job, und das nenne ich dann zwanghaft. Diese Frauen fallen doch den Frauen in den Rücken, die im Iran unter Einsatz ihres Lebens, gegen eine Verschleierung protestieren. Also, mir hätte es nicht gepasst, wenn im Kindergarten oder in der Schule eine Frau mit Kopftuch meinen Töchtern die Unterdrückung der Frau vorgelebt hätte.

Sprache is lebendig. Seit i leb, san imma wieda neie Wörter dazua kemma, und a paar gfolln mia ned, zum Beispiel "geil" oder "lecker", und i konn mir de Freiheit nemma, dass i's einfach ned verwend. Oba, wenn i a Protokoll oda a Einladung fia de SPD schreib, dann wird erwartet, dass i a neis Wort hernimm und Genoss*innen schreib. Und des is da Grund, warum i des Thema "dschendern" unta der Überschrift "Zwänge" osprech. Da zwingt mi mehr oda weniga de Partei oda unsere Gsellschaft dazua. Guad, i machs, ober i brauch dazua de linke Hend, de mei rechte festholt, wenns aufs Sternchen drucka muaß.

Klar, aa i tritt fia Frauenrechte ei, oba de Lösung mit der Pause im Wort klingt ebm beschissn. I moan es gibt doch aa kreative Frauen, de se a andane, paktikable Lösung eifolln lassn kanntn. Stellts eich vor, es wird demnächst aa in Liada und Gedichtn dschendert, dann geht doch de ganze Poesie im Eima.

I bin mei ganzes Berufsleben in a Lehrerzimmer ganga und koana hod se dro gstört, dass aa Frauen drin warn. In Erdkunde hob i gsogt, dass Rosenheim 60 000 Einwohner hod und koana is af de Idee kemma, dass des nua Männer waarn. Wenn ma jetzt de Einwohner dschendern soll, miaßat ma vom Einwohner*innenmeldeamt und vom Bürger*innenmeister redn, oda aa vom Lehrer*innenzimmer. Und wenn se af a Kandidatnlistn Manna und Fraun abwechsln is doch klar, dass aa de Frauen gmoand san, wenn ona nua Kandidaten schreibt.

Wenn in am Amt a Schild steht mit "Eintritt nur 3 Personen", deafatn eigentlich nur Frauen nei, schließlich ist "die Person" weiblich. Oba wia dschendert ma Person?

De Engländer und viele andere Sprachen ham koane weiblichen Formen, a "teacher" konn a Mo oda a Frau sei, de san von der Sprache her gleichberechtigt. Und, wos hods de englischen Frauen brocht? Verdienens as gleiche wia de Manna?

Fia mi hod as Dschendern mit Frauenrechten genauso wenig zum toa, wia Klimakleben mit Umweltschutz.

Sprache ist lebendig. Seit ich lebe, sind immer wieder neue Wörter dazu gekommen, und ein paar davon gefallen mir nicht, zum Beispiel "geil" oder "lecker", und ich kann mir die Freiheit nehmen, dass ich sie einfach nicht verwende. Wenn ich aber ein Protokoll oder eine Einladung für die SPD schreibe, dann wird erwartet, dass ich ein neues Wort verwende und Genoss*innen schreibe. Und das ist der Grund, warum ich das Thema "gendern" unter der Überschrift "Zwänge" anspreche. Zu Gendern zwingt mich mehr oder weniger die Partei oder unsere Gsellschaft. Gut, ich mache es, aber ich brauche dazu die linke Hand, die meine rechte festhält, wenn sie aufs Sternchen drücken muss.

Klar, auch ich trete für Frauenrechte ein, aber die Lösung mit der Pause im Wort klingt eben beschissen. Ich denke es gibt doch auch kreative Frauen, die sich eine andere, paktikable Lösung einfallen lassen könnten. Stellt euch vor, es wird demnächst auch in Liedern und Gedichten gegendert, dann geht doch die ganze Poesie in den Eimer.

Ich bin mein ganzes Berufsleben in ein Lehrerzimmer gegangen und keiner hat sich daran gestört, dass auch Frauen drin waren. In Erdkunde habe ich gesagt, dass Rosenheim 60 000 Einwohner hat und niemand ist auf die Idee gekommen, dass das nur Männer wären. Wenn man jetzt die Einwohner gendert, müsste man vom Einwohner*innenmeldeamt und vom Bürger*innenmeister reden, oda auch vom Lehrer*innenzimmer. Wenn sich auf einer Kandidatnlisten Männer und Frauen abwechseln ist doch klar, dass damit auch Frauen gemeint sind, wenn nur von "Kandidaten" geschrieben wird.

Wenn in einem Amt ein Schild steht mit "Eintritt nur 3 Personen", dürften eigentlich nur Frauen eintreten, schließlich ist "die Person" weiblich. Wie aber wird Person gegendert?

Die Engländer und viele andere Sprachen haben keine weiblichen Formen, ein "teacher" kann ein Mann oder eine Frau sein, die sind von der Sprache her gleichberechtigt. Was hat es aber den englischen Frauen gebracht? Verdienen sie das Gleiche wie die Männer?

Für mich hat Gendern mit Frauenrechten genauso wenig zu tun, wie Klimakleben mit Umweltschutz.

Zwoa Beispiele hätt i no.

Im Rottal gibts überall Bruder-Konrad Kapellen. Der Bruder Konrad war durt im 19.Jahrhundert Bauer von am ansehnlichen Hof. Scho als Kind hod er nix anders im Kopf ghabt wia Betn, drum is er Mitte 30 noch Altötting ins Kloster ganga. Und weil er so fromm war, und so viel bet hod, is er inzwischen heilig gsprochn worn. Fia mi war der ned heilig, sondern nur zwanghaft, also psychisch krank.
Zwei Beispiele hätte ich noch.

Im Rottal gibt es überall Bruder-Konrad-Kapellen. Der Bruder Konrad war dort im 19. Jahrhundert Bauer von einem ansehnlichen Hof. Schon als Kind hat er nichts anderes im Kopf gehabt als Beten, darum ist er Mitte 30 nach Altötting ins Kloster gegangen. Und weil er so fromm war, und so viel gebetet hat, ist er inzwischen heilig gesprochen worden. Für mich war der nicht heilig, sondern nur zwanghaft, also psychisch krank.
De meiste Zwanghaftigkeit erleb i zur Zeit bezüglich essn. Zwänge gibt's bei Vegetarier, Veganer, Judn und Moslems. I moan, i geh zum Türkn, Judn oda Veganer und konn de Speiskartn von om bis untn durchprobiern, macht mia nix aus. Oba de grod Genannten essn ned amol an Maiskolm, wenn er am Grill neba an Schweinefleisch gleng is. Wenn ma in a Gruppn von Freind, abwechselnd midanander kocht, erwarten de Vegetarier selbstverständlich, dass ma auf ihre Essgewohnheitn Rücksicht nimmt. Oba moanst, wenn sie kocha, dass dann auf die Fleischeßlust von de andern Rücksicht nehma?

Am Schlimmstn is ja, wenns dia erst dann song, dass Vegetarier san, wennst scho kocht host und dann beleidigt san, wennst bloß a trockne Semmel fia sie host. Oda sie holn aus de Ravioli de Füllung raus und essn blos de Nudeln. I moan, de Füllung, des san nahrhafte Proteine, und des Viech wird ned wieda lebendig, wenn as Fleisch weggworfa wird. Sowas hob i so af a Klassnfahrt erlebt, seit dem hob i a Vegetarier-Allergie.

Meine Beispiele für Zwänge konn ma sicher kontrovers seng. I hob oba mein Zwang ausglebt.

Die meiste Zwanghaftigkeit erlebe ich zur Zeit bezüglich essen. Zwänge gibt es bei Vegetarier, Veganer, Juden und Moslems. I meine, ich geeh zum Türken, Juden oder Veganer und kann die Speiskarte von oben bis unten durchprobieren, das macht mir nichts aus. Aber die soeben Genannten essen nicht mal einemn Maiskolben, wenn er am Grill neben Schweinefleisch lag. Wenn man in einer Gruppn von Freunden, abwechselnd miteinanander kocht, erwarten die Vegetarier selbstverständlich, dass man auf ihre Essgewohnheiten Rücksicht nimmt. Aber glaubt ihr, wenn sie kochen, dass sie dann auf die Fleischeßlust von den andernn Rücksicht nehmen?

Am Schlimmstn ist, wenn sie dir erst dann sagen, dass sie Vegetarier sind, wenn du schon gekocht hast und dann beleidigt sind, wenn du nur eine trockene Semmel für sie hast. Oder sie holen aus den Ravioli die Füllung heraus und essen nur die Nudeln. I denke, in der Füllung sind nahrhafte Proteine, und das Vieh wird nicht wieder lebendig, wenn das Fleisch weggeworfen wird. Sowas hab ich auf einer Klassnfahrt erlebt, seit dem habe ich eine Vegetarier-Allergie.

Meine Beispiele für Zwänge kann man sicher kontrovers sehen. Ich habe aber hiermit meinen Zwang ausgelebt.

Hauptseite