Radeln wie die Eisenbahn

Immer wieder werden Bahnstrecken still gelegt. Mitunter werden sie neu genutzt. Da diese Bahnstrecken nicht allzu steil sind und weitgehend geradlinig verlaufen, eignen sie sich hervorragend als Radwege. Auf diesen ehemaligen Bahntrassen fährt man teilweise auf hohen Dämmen, durch Tunnels und auf hohen Viadukten.

Ich habe hier einige dieser Strecken zusammengestellt, auf denen ich schon geradelt bin. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe ich natürlich nicht, wer mehr über Bahntrassenradeln wissen möchte, sollte die Seite von Achim Bartoschek besuchen.

Von Bad Karlshafen an der Weser führt über 12 km ein Radweg im wesentlichen über eine still gelegte Bahntrasse ins 12km entfernte Trendelburg. Leider ist dabei ein Tunnel nicht befahrbar und nur über einen steilen Anstieg zu umfahren.

Von Witzenhausen an der Werra geht eine 7 km lange Bahntrasse nach Hundelshausen, die auf den oberen 4km zu einem Radweg umgebaut wurde. Die Beschilderung von Witzenhausen ist etwas schwer zu finden.

2015 wurde der Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse von Billerbeck nach Rheine eröffnet. Der 42 km lange Radweg ist nicht nur vorbildlich ausgebaut, auch auf Artenschutz (Zauneidechse) hat man Rücksicht genommen. In Burgsteinfurt gibt es am Bahnhof "Döner mit Liebe gemacht".

1998 wurde die ehemalige Bahntrasse von Bad Salzschlirf nach Niederjossa zu einem Radweg umgebaut. In Schlitz sollte man sich die liederliche Stadtführung nicht entgehen lassen.

Von Polch in der Eifel führen drei Strecken von jeweils etwa 10km Länge nach Ochtendung, Münstermaifeld und Mayen. Auf letzterem Weg geht es durch 2 Tunnels und auch über einem Viadukt über die Nette.

Etwa 10km lang ich die Bahntrasse, die durch eine herrliche Landschaft von Wittlich an der Lieser entlang hinunter zur Mosel führt.

Ein Radweg führt im Hunsrück über etwa 40 km auf der stillgelegten Bahntrasse von Emmelshausen nach Simmern.

Teile des Radweges entlang der Ahr folgen einer ehemaligen Bahntrasse, unter anderem durch einen Tunnel.

Die aufgelassene Bahnstrecke von Weißig nach Dürrrohrbach durch den westlichen Teil des Elbsandsteingebirges wurde zu einem sehr schönen Radweg umgebaut. Lästig sind lediglich die zahllosen Kopfsteinpflaster im Berich von Einfahrten oder Kreuzungen.

Der Bocklradweg ist mit 51km der längste Bahntrassenradweg Bayerns. Er führt mit langgezogenen, aber relativ geringen Steigungen von Neustadt an der Waldnaab durch den Oberpfälzerwald nach Eslarn.

26km lang ist die Bahntrasse von Rattelsdorf entlang der Itz nach Seßlach. Der Radweg ist nahezu eben und ungewöhnlich breit, die Oberfläche fast ohne Rollwiderstand. Auf Drängelgitter hat man erfreulicherweise verzichtet.

22km veläuft der Radweg auf der stillgelegten Bahntrasse im Vilstal von Amberg nach Schmidmühlen.

Von Eichstätt führt ein schattiger Radweg entlang der Altmühl ins 7km entfernte Pfünz. Weiter unten benützt der Altmühl-Radweg bei Ilbling und Töging die ehemalige Bahntrasse.

Der Schambachtalradweg führt von Riedenburg auf 36 km bis Ingolstadt. Während der Ausbau des Teils von Riedenburg bis Altmannstain noch zu wünschen übrig lässt, ist der Teil von Altmannstein bis Ingolstadt hervorragend alsphaltiert.

Wo bis in die Eiszeit die Urdonau floss, fuhr bis 1994 noch die Eisenbahn. Heute gibt es von Rennertshofen über 23 km bis Dollstein auf dieser Bahntrasse einen Radweg durch sehenswerte Jura-Landschaft.

Eine Strecke führt über knapp 40km von Falkenstein fast ständig bergab, aus dem bayerischen Wald nach Regensburg. In den Ferien verkehren mehrmals täglich Busse, die die Räder mitnehmen.

Nur etwa 5km lang ist die stillgelegte Bahntrasse von Sinzing bei Regensburg nach Alling. Allerdings sollte man es nicht versäumen, weiter durch das Laaber-Tal zu fahren.

Die 21km lange Bahntrasse von Dorfen nach Velden ist vorbildlich ausgebaut.Ein glatter Alphalt minimiert die Rollreibung, die wenigen Drängelgitter sind auch für Räder mit Anhänger gut zu durchfahren. Hat man die Wasserscheide zwischen Inn und Donau überwunden lädt in Velden ein umgebauter Personenwagen zu einer Brotzeit ein.

Auf der ehemaligen Bahntrasse von Reitmehring nach Wasserburg kann das letzte 1,5km lange Teilstück entlang des Inns mit dem Rad befahren werden. Dieser Radweg ist insofern interessant, weil es dadurch eine Möglichkeit gibt, auf der linken Innseite am Fluss entlang von Süden nach Wasserburg zu gelangen, auch wenn die Oberfläche des 1,5 km Waldwegs vom Heberthal bis zur Bahntrasse aus feuchtem Waldboden besteht.

Schön zu fahren ist der 12km lange Bahntrassenradweg von Pocking nach Rotthalmünster. Auf den ersten 4,5km kann man auf dem Planetenweg mit vierfacher Lichtgeschwindigkeit von der Sonne zum Neptun radeln.

Auf den nördlichen 2km der Eisenbahntrasse von Wiesmühl nach Tittmoning wurden eine Bahntrasse eröffnet. Entlang des Weges hat man einen Bienenlehrpfad angelegt.

Knapp 10km lang ist der Wilhelm-Leibl-Weg, der die beiden Moorbäder Bad Aibling und Bad Feilnbach verbindet. In Berbling sollte man es sich nicht entgehen lassen, in der Kirche den Original-Schauplatz des Bildes "Drei Frauen in der Kirche" von Wilhelm Leibl anzuschauen.

Die ehemaligen Bahnlinie von Rohrdorf nach Frasdorf wurde vorbildlich zu einem Radweg ausgebaut. Die Strecke geht auf ebenen Asphalt über 10 km immer leicht bergauf. Dafür geht es bergab besonders leicht.

Ein sehr schöner Weg führt von Kaltern in Südtirol relativ steil über 10 km durch Tunnels und über Brücken nach Bozen. Für den Rückweg bietet sich der Radweg entlang der Etsch über Auer an.

Eine recht steile Bahntrasse führt über 4,5 km von Auer nach Montan. Leider ist der Schotter etwas grob, so dass es bergauf noch beschwerlicher ist und man auf auf der Abfahrt vorsichtig sein muss. An beiden Enden der Strecke fehlen weiterführende Wegweiser.

10km lang ist die neu eröffnete Bahntrasse von Aquileia bis Grado. Der 5km lange Abschnitt über den Pontile ist beschildert und markiert und seit 2010 für dem Verkehr freigegeben.

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