Dieser Text war der Teil meines Beitrags beim Liedertreffen 2017. Clemens Jahn hat das Ganze mitgeschnitten und bei Youtube ins Netz gestellt.
Hier kann man es sich ansehen.
Original | Hochdeutsch
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Letzts Jahr hod ma eich de Enttäuschung richtig ogmerkt, wia i mei Gitarr dahom glassn hob. Und samma ehrlich, a Gedenkminutn, eine Minute Schweigen, also a musikalische Darbietung im eigentlichen Sinn is ja des aa ned gewn. Also hob i mia gsogt, heia mach i wieda richtig Musik. Und drum hob i heia wos anders midbrocht. Wers ned kennt, des is a Glocknspui. Des stammt no von unsane Kinda. Hamma seinazeit gsogt, mia mißn wos doa, dass's ned ganz so unmusikalisch wern wia i, schick mas in de musikalische Früherziehung. Und do hams des Glocknspui braucht. Naja, hamma gsogt, wenns wos huift, kaff ma eana so a Spuizeig.
| Letztes Jahr hat man euch die Enttäuschung richtig angemerkt, wie ich meine Gitarre daheim gelassen habe. Und sind wir ehrlich, eine Gedenkminute, eine Minute Schweigen, also eine musikalische Darbietung im eigentlichen Sinn ist das auch nicht gewesen. Also hab ich mir gesagt, heuer mach ich wieder richtig Musik. Und drum ha ich dieses Jahr etwas anderes mitgebracht. Wer es nicht kennt, das ist ein Glockenspiel. Das stammt noch von unseren Kindern. Haben wir seinerzeit gesagt, wir müssen etwws tun, damit sie nicht ganz so unmusikalisch werden wie ich, schicken wir sie in die musikalische Früherziehung. Und da haben sie das Glockenspiel gebraucht. Naja, haben wir gesagt, wenn es etwws hilft, kaufen wir ihnen so ein Spielzeug.
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Fian Anfang hams ja nua a Kurzversion braucht. De hod no ned da ganze Palettn mit olle 25 Notn, von A bis Z, sondern nua 12 Töne. De hod also nua den holbn Tonumfang. Mid der komma also nua 12-Ton-Musik macha. I red ja imma davon, dass von A bis Z 25 Töne san. Es gibt ja Leid, de behauptn, as Alphabet hät 26 Buchstam, wegam Jot. I hob im Intanet gsucht, und i bin ziemlich sicha, dass fia Jot koa Notn gibt. Es gibt sogar oa, de behauptn, es gibt aa fia R koa Notn, oba des kon i entkräftn. Es gibt -und des woaß i ganz genau- a Notn, de hoaßt "Es" und wenns a "Es" gibt, gibt's doch logischaweis aa a R.
Oba fia meine Kinda war de Kurzversion scho zu kompliziert. Ma muaß se des amol vorstelln, wos meine Kinda macha. Anstatt dass de Plattn auf dem Glocknspui schee nachm Alphabet anordnen, lengs as noch da Größe hi. Des hams a so mid de Stapelbecha glernt und dann moanans, in da Musik waars as gleiche. Und wia i mia des genaua ogschaut hob, hob i festgstellt, dass as "B" -gschlampert wias san- valorn ham, und wos machas? Nemma einfach as "H" von hintn und dans zwischen as A und C nei. Wias dann aa no mid de Freind de Plattn austauscht ham, hams af oamol koane hohen Töne mehr ghabt, dafia as C und D doppelt.
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Für den Anfang haben sie ja nur eine Kurzversion gebraucht. Die hat noch nicht die ganze Palette mit allen 25 Noten, von A bis Z, sondern nur 12 Töne. Die hat also nur den halben Tonumfang. Mit der kann man also nur 12-Ton-Musik machen. Ich rede ja immer davon, dass es von A bis Z 25 Töne sind. Es gibt ja Leute, die behaupten, das Alphabet hätte 26 Buchstaben, wegaen dem Jot. Ich hab im Internet gesucht, und ich bin ziemlich sicher, dass es für Jot keine Note gibt. Es gibt sogar welche, die behauptn, es gibt auch für R keine Note, aber das kann ich entkräften. Es gibt -und das weiß ich ganz genau- eine Note, die heißt "Es" und wenns a "Es" gibt, gibt es doch logischerweise auch ein "R".
Aber für meine Kinder war die Kurzversion schon zu kompliziert. Man muss sich das einmal vorstellen, was meine Kinder machen. Anstatt dass sie die Platten auf dem Glockenspiel schön nach dem Alphabet anordnen, legen sie sie nach der Größe hin. Das haben sie so mit den Stapelbechern gelernt und dann meinen sie, in der Musik wäre es das Gleiche. Und wie ich mir es genauer angeschaut hab, hab ich festgestellt, dass sie das "B" -schlampig wie sie sind- verloren haben, und was machen sie? Nehmen sie einfach das "H" von hinten und legen es zwischen das A und C. Wie sie dann auch noch mit den Freunden die Platten getauscht haben, hatten sie auf einmal keine hohen Töne mehr, dafür das C und D doppelt.
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Also, do hob i dann scho gsogt, fia sowos gib i koa Geld aus und hobs aus der Frühförderung abgmeldt. Pritschet und Musik is einfach ned kompatibel. Wias gheirat ham, hams an Nama vom Mo ognumma und ham gmoant es hilft - oba - ageh…
Oba a so hob i heia fia mei Gitarr an Ersatz, aa wenns bloß de Kurzversion mit 12 Tönen is. Eigentlich sans ja nua no 7, weils ja durchs Tauschen etliche doppelt ham.
Des macht oba gar nix, weil i eh erst lern. Ihr werds es scho geahnt ham, i lern des ganz systematisch. Mid A hob i scho as Leana ogfanga. An Rest dua i weg, dass ned stört. Und wenn i weida lern, brauch i eh a graißers Glocknspui mit 25 Steckplätz. Hoffentlich schaff i no olle 25 Notn, kannt eng wern in meim Alter.
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Also, da hab ich dann schon gesagt, für so etwas geb ich kein Geld aus und hab sie aus der Frühförderung abgemeldet. Pritschet und Musik ist einfach nicht kompatibel. Wie sie geheiratet haben, haben sie den Namen vom Mann angenommen und haben gemeint es hilft - aber - ageh…
Aber so hab ich heuer für meine Gitarre einen Ersatz, auch wenn es nur die Kurzversion mit 12 Tönen ist. Eigentlich sind es ja nur no 7, weil sie ja durch das Tauschen etliche doppelt haben.
Das macht aber gar nichts, weil ich ohnehin erst lerne. Ihr werdet es schon geahnt haben, ich lerne das ganz systematisch. Mit A hab ich schon das Lernen angefangen. Den Rest nehm ich weg, damit er nicht stört. Und wenn ich weiter lerne, brauch ich sowieso ein größeres Glockenspiel mit 25 Steckplätzen. Hoffentlich schaff ich noch alle 25 Noten, könnte eng werden in meinem Alter.
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I moan, wenn i olle 25 Notn ko, dann brauch i garned singa, weil se ja de Melodie aus de Noten der entsprechenden Buchstam vom Text automatisch ergibt.
I moan, des muaß i dann scho übn.
Fian Anfang hob i mia des etzt amol so vorgstellt: I sing, oda besser i sog an Text und wenn im Text a A vorkimmt, des spui i dann. Mid da Zeit kemma dann imma mehr Notn dazu. Bis etzt konn i ja nua des A.
Wia i meina Tochter erkärt hob, wos i heia vorhob, hods glei a Kindaliederbuch duachgsuacht und mia a geeignetes Liedl schickt. Also:
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Ich meine, wenn ich alle 25 Noten kann, dann brauch ich garnicht singen, weil sich ja die Melodie aus den Noten der entsprechenden Buchstaben vom Text automatisch ergibt.
Ich meine, das muss ich dann schon üben.
Für den Anfang hab ich mir das jetzt einmal so vorgestellt: Ich sing, oder besser ich sag den Text und wenn im Text ein A vorkommt, das spiel ich dann. Mit der Zeit kommen dann immer mehr Noten dazu. Bis etzt kann ich ja nur das A.
Als ich meiner Tochter erkärt hab, was ich heuer vorhab, hat sie gleich ein Kinderliederbuch durchgesucht und mir ein geeignetes Lied geschickt. Also:
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Morgens um sechs kommt die kleine Hex
Fröschebein und Krebs und Fisch
Hurtig Kinder kommt zu Tisch.
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Des war etzt ned sooo ganz geeignet. War ja gar koa A drin. I sog ja, Pritschet und Musik san ned kompatibel. Vielleicht hods aa gmoant, i konn aa as A no ned. Oba, do hod sa se deischt. I konn mia ja selbst wos suacha:
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Das war jetzt nicht sooo ganz geeignet. War ja gar kein A drin. Ich sag ja, Pritschet und Musik sind nich kompatibel. Vielleicht hat sie auch gemeint, ich kann auch das A noch nicht. Aber, da hat sie sich getäuscht. Ich kann mir ja selbst etwas suchen:
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Alle Vögel sind schon da,
Alle Vögel alle.
Amsel Drossel Fink und Star
Und die ganze Vogelschar
Alle Vögel alle
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I woaß, des hod se etzt a bisserl dilettantisch oghert, oba ihr miaßts ma halt Zeit gem, dann wird des scho wern.
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Ich weiß, das hat sich jetzt etwas dilettantisch angehört, aber ihr müsst mir eben Zeit geben, dann wird das schon werden.
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