Der Stolz eines jeden bayerischen Dorfes ist das Wirtshaus.

Ein Wirtshaus ist der Treffpunkt der Bürger nach der nach der Kirche oder nach Veranstaltungen. Dort finden Veranstaltungen Feiern aller Art statt, Vereine treffen sich dort. Über dem Gastzimmer befindet sich üblicherweise ein Saal, der für die besonders großen Veranstaltungen genutzt wird.

Der Bräu war ein Wirtshaus, auf das Transvesting stolz sein konnte, bis es renoviert wurde.

Nachdenklich hätte es bereits stimmen müssen, als das Fresco im Saal, das Transvesting im 19. Jahrhundert zeigt, aus Kostengründen einfach weiß übermalt wurde. Nachdenklich hätte auch stimmen sollen, dass viele Arbeiten von Leuten ausgeführt wurden, die nicht zu den soliden Handwerkern Transvestings zählten. Noch während des Umbaus brach im Saal ein Rohr, in Folge dessen die darunter liegende Gaststube überschwemmt wurde. Warum für den Schaden keine Versicherung zuständig war, kann nur vermutet werden.

Nach der Renovierung wurde jedenfalls aus dem Wirtshaus ein Landgasthof. Auf der Speisekarte verschwanden die gutbürgerlichen Speisen, dafür bot man exotische Speisen an, zu Preisen, wie sie in den besseren Gegenden Münchens verlangt wurden. Die Bedienung trug kein Dirndl mehr, sondern Landhausmode und der Stammtisch war immer spärlicher besetzt. Irgendwann wechselte der Besitzer. Die Brauerei übernahm den Gasthof und verpachtete ihn an den alten Wirt.

Einen trostloseren Ort als das Keglerheim in Bergham kann man sich im ansonsten so schmucken Oberbayern kaum vorstellen. Den Keglern wurde von der Gemeinde schon längst im Keller des neuen Schulhauses die Möglichkeit zur Ausübung ihres Sportes geboten, so dass die Wirtschaft schon längst die Berechtigung verloren hat, sich Keglerkeller zu nennen.

Die Farbe an den Wänden ist verblichen, der Anbau gleicht einem Bahnhofswartesaal und wird so gut wie nicht mehr gebraucht. Im Garten liegt Gerümpel, die Speisekarte im Schaukasten neben dem Eingang ist völlig verblasst, so lange ist sie schon nicht mehr ausgewechselt worden. Drinnen regiert jene Resopalgemütlichkeit, die eigentlich schon vor 20 Jahren aus der Mode gekommen ist. Hinter dem Tresen im Gastraum ist ein unwirscher Kellner tätig, der mit schleppenden Schritten ein Glas Bier an den einzig besetzten Tisch stellt. Er macht den Eindruck, als habe er mangels Gästen im Laufe des Tages das eine oder andere Glas selber gezapft.

Die Post in Weichering hat eine ganz andere Entwicklung genommen.

Hier findet man die die bayerische Wirtshauskultur in voller Ausprägung. Hier wird man vom Wirt persönlich bedient. Allerdings sitzt er gerne mit seinen Gästen am Stammtisch und lässt schon mal einen Gast, der keine große Zeche verspricht, längere Zeit warten. Seine Haare sind lang und meist ungekämmt, der Bauch lappt über den Hosenbund und die Schürze verrät die Speisekarte der letzten Wochen. Bequemt er sich endlich, die Gäste zu bedienen, können sie Folgendes zu hören bekommen:

"Host scho a Koatn? Na? Dann hoi da hoit oane, Depp du damischer!"
"Schaugst aus wia a Kiffa, und wuist no a Weinkoatn"

Einem Gast mit norddeutschem Dialekt, der ein kleines Bier bestellten wollte, empfahl er:
"Etzt wartst eascht amol, bist an gscheidn Duascht host."

Über einen anderen Gast meinte er in dessen Anwesenheit, in an Naivität grenzender Ehrlichkeit:
"O mei, Frankn! Zutzeln a Stund lang an oam Bia, und bstejn sunst nix"

Und wer sich mit dem Essen zu lange Zeit lässt, kann schon mal folgenden Satz hören:
"Jetzat, friß daim Napf laar! I mog abrama"

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