Der Broadmoa Gust erklärt, warum er gegen die Erotikmesse in der Kreisstadt ist.

OriginalHochdeutsch
Etzt war do bei uns in da Kreisstod drin wieder so a Schweinskramausstellung, naa, ned de Körperwelten, naa, a Erotikmesse.

Ma muaß se vorstelln, nenna de des Mess. Denkt se oana am Samstag Nammittog, moang friah hob i koa Zeit, geh i scho heid ind Mess und landt in dera Schweinskramausstellung. Des is ja glatt Blasfemie, is des, oda? Ja dass se de ned schaama, de, de des veranstaltn, und de, de wo se des oschaung.

Jetzt war doch bei uns in der Kreisstadt drin wieder so eine Schweinskramausstellung, nein, nicht die Körperwelten, nein, eine Erotikmesse.

Man muss sich vorstellen, nennen die das "Messe". Denkt sich einer am Samstag Nachmittag, morgen früh hab ich keine Zeit, geh ich schon heute in die Messe und landet in dieser Schweinskramausstellung. Das ist ja glatt Blasphemie, ist das, oder? Ja dass sich die nicht schämen, die Veranstalter und die, die sich das anschauen.

In Karlsruhe, hob i in da Zeitung glesn, hods ja aa so wos gem, und do ham angaschierte Bürger, zehn Stick, dageng protestiert, de ham vorm Eingangstor Heilignbuidln vateilt. Oba i moan, wen interessiert a Buidl von da heilign Barbara, wenn er a nackate Frau seng wui, oda, wer schaut se a Build von am Mehrtüra oo, wenn er an a Domina mid a Goaßl in Latex intressiert is?

Oba i moan, do dageng muaß ma doch protestiern, oda?

I moan, ma kon ja des Zeigs do drin ned bloß oschaung sondern aa kaffa.

Also i stell mia vor, wer do von meine Nachbarn hi geh kannt, und i konns mia von vui vorstelln, und wenn i mia des a so vorstell, dann konn i dene doch nimma ehrlich ind Aung schaung
In Karlsruhe, hab ich in der Zeitung gelesen, hat es auch so etwas gegeben, und da haben engagierte Bürger, zehn Stück, dagegen protestiert, die haben vor dem Eingangstor Heiligenbildchen verteilt. Aber, ich denke, wen interessiert ein Bild von der heiligen Barbara, wenn er eine nackte Frau sehen will, oder, wer schaut sich ein Bild von einem Märtyrer an, wenn er an einer Domina mit einer Peitsche in Latex interessiert ist?

Aber ich denke, dagegen muss man doch protestieren, oder?

Ich denke, man kann ja diese Dinge in der Ausstellung nicht nur anschauen sondern auch kaufen.

Also ich stell mir vor, wer von meinen Nachbarn hin gehen könnte, und ich kann es mir von vielen vorstellen, und wenn ich mir das so vorstelle, dann kann ich denen doch nicht mehr ehrlich in die Augen schauen.
Naa, des muaß gschlossn wern, des, des, diese ausufernde Darstellung von jeglicher Freizügigkeit. De, de wo des macha, de kenna doch koane Grenzn mehr. Dene is doch jede Perversität recht, wenns a Geld damid macha kenna.

I moan, wiavui Manna do nei gengan, de wern olle hoaß gmacht und afgeilt, do is doch koa Frau mehr sicha, wenn do oana so richtig brinftig gmacht worn is, in dera Ausstellung, der vergewaltigt doch jede Frau, de eam üban Weg lafft. Mia kenna doch unsane Fraua ned wia de Taliban in am umdrahtn Sock umanand laffa lassn, siegt ma ja gar nimma, wos mia fia fesche Madln ham.

Nein, das muss geschlossen werden, diese ausufernde Darstellung von jeglicher Freizügigkeit. Die, die das machen, die kennen doch keine Grenzen mehr. Denen ist doch jede Perversität recht, wenn sie Geld damit machen können.

Ich denke, wie viel Männer da hinein gehen, die werden alle heiß gemacht und aufgegeilt, da ist doch keine Frau mehr sicher, wenn da einer so richtig brünftig gemacht worden ist, in dieser Ausstellung, der vergewaltigt doch jede Frau, die ihm über den Weg läuft. Wir können doch unsere Frauen nicht wie die Taliban in einem umgedrehten Sack umher laufen lassen, sieht man ja gar nicht mehr, was wir für fesche Mädchen haben.

Und wenn mia unta da Bettdeckn Liebe macha, dann ned zum Vergnügen, dann macha mia neie CSU-Wähla. Soviel politische Arbeit kenna de Rotn gar ned leistn, wia mia rammln kenna. So a Schweinskrammess is do ja richtiggehend kontraproduktiv, weil da ja nua Dinge obodn wern, de de Produktion von neien CSU-Wählern verhindern. I sogs eich, de Schweinskram-Macha san verkappte Sozis, dene gehts bloß dodrum, am christlich-sozialn Ast zum Säng.

Und i moan, es konn ja wirklich da oa oda anda aus Versehen durt landn, weil er gmoant hod, de Mess is a Gottesdienst.

I moan, des is ja ned de oanzige Begriffsverwirrung heitzutogs. Denk ma beispielsweis an Toll-Collekt. Bei Kollekte denkt doch aa a jeda, des hätt wos mit Misereor zum toa. Daweil is des Geld, des do eigsammlt wird, garned fia de Näga in Afrika. Also, wenns fia den is, dann fahr i einfach nimma Auto. I glaab ja glatt, dass des a Gottesurteil is, wenn des mit der Kollekte, mid der Toll-Kollekt, ned so richtig funktioniert. Wenn des ned fian anständign Zweck is, des mit der Toll-Kollekte.

Und wenn bei uns unter der Bettdecke Liebe gemacht wird, dann nicht zum Vergnügen, dann machen wir neue CSU-Wähler. Soviel politische Arbeit können die Roten gar nicht leisten, wie wir rammeln können. So eine Schweinskrammesse ist da ja richtiggehend kontraproduktiv, weil da ja nur Dinge angeboten werden, die die Produktion von weiteren CSU-Wählern verhindern. Ich sag es euch, die Macher dieser Schweinskram-Messe sind verkappte Sozis, denen geht es nur darum, am christlich-sozialen Ast zu sägen.

Und ich denke, es kann ja wirklich der eine oder andere aus Versehen dort landen, weil er gemeint hat, die Messe sei ein Gottesdienst.

Ich denke, das ist ja nicht die einzige Begriffsverwirrung heutzutage. Denken wir beispielsweise an Toll-Collekt. Bei Kollekte denkt doch ein jeder, das hätte etwas mit Misereor zu tun. Dabei ist das Geld, das da eingesammelt wird, gar nicht für die Farbigen in Afrika. Also, wenn es für den ist, dann fahre ich einfach nicht mehr Auto. I glaube ja fast, dass es ein Gottesurteil ist, wenn das mit der Kollekte, mit der Toll-Collekt, nicht so richtig funktioniert. Wenn das nicht für einen anständigen Zweck ist, das mit der Toll-Kollekte.

Wenn i mia vorstell, wiavui Leit do higengan, de wo se von sowos ostecka lassn, do geht doch de Moral von unsam ganzn Landkreis an Boch obi, des führt doch zu oana kollektiven Freizügigkeit in jeda Beziehung. Stellts eich vor unsa Pfarra predigt genga de voreheliche Sexualität, also genga des Schnackseln von de junga Burschn vor da Ehe, den nimmt doch koana mehr ernst, daweil hod doch da Pfarra a Respektsperson zum sei.

Do gibt's ja ganz böse Stimmen, de moana, de Pfarra wern eh nimma ernst gnumma, solang sa se vor da Mess, also vor da richtign Mess an Buam ran macha. Oba do siecht ma, dass de, de wo sowos song, übahaupts koa Ahnung ham, de Gefahr besteht bei de Pfarra ned, vor da Mess bereitn de nämlich de Predigt vor und noch da Mess gengan de aa ned af so a Erotikausstellung, do knepfa sa se de Ministrantn vor, wenns de liturgischn Texte ned richtig glernt ham. Und des is aa wichtig, dass da Pfarra de Buam richtig hernimmt, do lernas wos fias Lem.

Wenn ich mir vorstelle, wie viel Leute da hingehen, die sich von so etwas anstecken lassen, da geht doch die Moral von unserem ganzen Landkreis den Bach hinunter, das führt doch zu einer kollektiven Freizügigkeit in jeder Beziehung. Stellt euch vor, unser Pfarrer predigt gegen die voreheliche Sexualität, also gegen den Geschlechtsverkehr der jungen Burschen vor der Ehe, den nimmt doch keiner mehr ernst, dabei hat doch ein Pfarrer eine Respektsperson zu sein.

Da gibt es ja ganz böse Stimmen, die meinen, die Pfarrer werden ohnehin nicht mehr ernst genommen, solang sie sich vor der Messe, also vor der richtigen Messe, an die Jungen heran machen. Aber da sieht man, dass die, die so etwas sagen, überhaupt keine Ahnung haben, die Gefahr besteht bei den Pfarrern nicht, vor der Messe bereiten die nämlich die Predigt vor und nach der Messe gehen sie auch nicht auf so eine Erotikausstellung, da knüpfen sie sich die Ministranten vor, wenn sie die liturgischen Texte nicht richtig gelernt haben. Und das ist auch wichtig, dass der Pfarrer die Jungen richtig hernimmt, da lernen sie etwas für das Leben.

A so schauts aus!

Oba de Leid, mid solchdane Ansichtn de sowos behauptn, de kennt ma ja, de san bekannt bei uns, gell Teschtirp, und mid ene wissen mia umzugeh.

Also, i stell mia vor, wia de Ausstellung den Karakta von de Leid verdirbt, und i stell mia vor, wiavui Leid von meine Nachbarn do neigengan, und i stell mir weida vor, mi siegt oana von dene do drin ...

So sieht das aus!

Aber die Leute, mit solchen Ansichten, die so etwas behaupten, die kennt man ja, die sind bekannt bei uns, gell Teschtirp, und mit denen wissen wir umzugehen.

Also, ich stell mir vor, wie die Ausstellung den Charakter von den Leuten verdirbt, und ich stell mir vor, wie viel Leute von meinen Nachbarn da hineingehen, und ich stell mir weiter vor, mich sieht einer von denen da drin ...

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