Im Oktober 2008 ist der als Rechtspopulist bekannte Landershauptmann von Kärnten Jörg Haider mit seinem Dienstwagen tödlich verunglückt. Nach Besuch einer Homosexuellen-Kneipe, in der er eine Flasche Gin konsumierte, hatte er 1,8 Promille und fuhr mit 180 km/h auf einer Straße, die auf 70km/h beschränkt war. Daraufhin wurde Jörg Haider von einer satirischen Internetseite der Darwin-Preis verliehen.

Dazu macht sich Transvesting so seine Gedanken:

Jetzt hat man dem Haider den Darwin-Preis verliehen. Ich weiß nicht, kennt ihr den Darwin Preis? Ich zitiere mal die größte Geschmacklosigkeit aus dem Internet: "Der Darwin-Preis wird nachträglich demjenigen verliehen, der im vergangenen Jahr auf die dümmste Art und Weise ums Leben gekommen ist und dadurch die Evolution vor der Weitergabe unqualifizierter Gene bewahrt hat." Und den Preis hat man dem Haider verliehen, Frechheit. Und das Alles nur, weil er 1,8 Promille hatte und mit 180 gefahren ist, wo nur 70 erlaubt war und ihm dabei eine so blöde Mauer im Weg stand.

Eigentlich passt das mit dem Darwin-Preis ja gar nicht, aus mehreren Gründen:

  • Der Haider hat erstens seine Gene schon weiter gegeben.
  • Der Haider war zweitens schon in einem Alter, in dem man normalerweise keine Gene mehr weiter gibt.
  • Und drittens kann man auf vielen einschlägigen Internetseiten nachlesen, dass Haider bisexuell oder gar schwul gewesen sein soll. Also, wenn ein Homosexueller versucht, seine Gene weiterzugeben, dann sind die ziemlich schnell im Arsch.

So gesehen hat sich Haider allein aus diesem Grund den Darwin-Preis verdient. Also, das interessiert mich, ich werd mich mal bei den Stiftern des Darwin-Preises kundig machen: Qualifiziert sich ein schwuler Depp nicht schon dadurch für den Darwin-Preis, dass der schwul ist und seine Gene nicht weiter gibt, oder muss er vorher zu Tode kommen? In dem Fall ist aber der Tod für die Nichtweitergabe von Genen völlig irrelevant.

Wollen wir die Sache mal ganz nüchtern betrachten: Wenn ein Landeshauptmann wie der Haider in eine Schwulenkneipe geht, dann erwartet man doch von ihm, dass er eine anständige Zeche macht, da kann er sich doch nicht einfach mit einem Radler hinsetzen. Drum hat er auch für sich und seinen Begleiter eine Flasche Gin geordert. Ähnlich hat es seinerzeit auch der spätere bayerische Wirtschaftsminister Wiesheu vor Gericht formuliert: "Es ist nicht so, dass man trocken durch die politische Landschaft gehen kann." Und weil Haider sozial veranlagt ist, wollte er nicht, dass jemand seinetwegen Überstunden macht. Und so ist er selbst mit 1,8 Promille nach Hause gefahren.

Einer anderen Theorie zufolge hat Wiesheu seinem Ministerpräsidenten Beckstein glaubhaft versichert, dass ein bayerischer Politiker mit 2 Mass noch Autofahren könne, Beckstein hat es öffentlich verkündet und Haider hat es geglaubt.

Das besonders Tragische ist aber die Tatsache, dass er zu Tode kam, weil er sein Volk vor einer größeren Gefahr schützen wollte. Haider hat sich quasi für sein Volk geopfert. Haider war sich selbstverständlich bewusst, dass er ein Sicherheitsrisiko darstellt, wenn er mit 1,8 Promille noch mit dem Auto fährt. Also hat er sich gesagt, wenn ich doppelt so schnell fahre, bin ich nur halb so lange unterwegs und folglich nur halb so lange ein Sicherheitsrisiko (So erklärt ein Mathe-Lehrer seinen Schülern die indirekte Proportionalität). Allein diese selbstlose Überlegung hat ihm das Leben gekostet. Der Unfall endete dashalb tödlich weil Haider nicht bedacht hat, dass kinetsiche Energie direkt proportional zur Geschwindigkeit im Quadrat ist, dass also doppelte Geschwindigkeit vierfache Gefahr bedeutet. Mit mehr Mathematik- und Physikverständnis und vor Allem mit etwas weniger Selbstherrlichkeit könnte Haider noch am Leben sein.

Tragisch vielleicht schon, aber gut für die Demokratie.

Haiders Unfall kann man auch noch aus einem anderen Blickwinkel heraus sehen:
Wie viele andere machtbesessene Politiker war Haider ein Herrenmensch. Er glaubte an seine absolute Immunität und dass die Gesetze des Rechtsstaates für ihn ausser Kraft gesetzt seien. Er war gewohnt, dass er sich Alles ungestraft erlauben konnte, dass es um ihn herum ständig Leute gab, die ihm vorauseilten und ihm den Weg ebneten und andere, die hinter ihm standen und die Rolle des Schutzengels übernahmen.

Nebenbei bemerkt, solche Politiker gibt es überall:
  • Unter Strauß verschwanden aus dem Verteidungsministerium lastwagenweise Akten mit belastenden Material, eine Generation später war die Technik weiter, da reichte es, dass die Festplatte seines Sohnes auf mysteriöse Weise verschwand.
  • Hessens Koch führte mit Schwarzgeld Wahlkampf und versprach brutals mögliche Aufklärung, wurde dabei selbst belastet und trotzdem immer wieder gewählt.
  • Althaus glaubte beim Skfahren, dass alle anderen Skifahrer einen weiten Bogen um ihn, den Ministerpräsidenten, machen würden und fuhr an einer unübersichtlichen Stelle aufwärts in den Gegenhang. Dieser Trugschluss kostete eine Skifahrerin das Leben.
  • Und Wirtschaftsminister Klos glaubte, dass die -auch für ihn- obligatorischen Kontrollen nicht nötig seien und drohte einem Polizisten mit dem Ende der Kariere. Dann befahl er seinem Chauffeur den Polizisten zu ignorieren. Der Chauffeur stand nun vor der Wahl sich einen anderen Arbeitgeber suchen zu müssen oder das Risiko einzugehen, den Polizisten zu verletzten. Als er sich für Zweiteres entschloss, übernahm Glos dafür nicht die Verantwortung.
  • Berlusconi bezeichnete die Richter, die seine Immunität aufhoben, als Kommunisten.

Alles Beispiele von Machtmissbrauch und grenzenloser Arroganz.

Und so war eben auch Haider gewohnt, dass er sich in Kärnten alles erlauben konnte. Wenn er nachts besoffen und viel zu schnell nach Hause fuhr, rechnete er damit, dass für ihn der potentielle Gegenverkehr präventiv umgeleitet und die Bürgersteige hochgeklappt würden. Aber Mauern können nicht so leicht umgelegt werden.

Und noch ein Aspekt:

Fachleute erklären übereinstimmend, dass es einem Nicht-Alkoholiker bei 1,8 Promille körperlich derartig schlecht ist, dass er alles andere im Sinn hat, als selbst Auto zu fahren. "Wer täglich zwei Bier trinkt, dem ist mit 1,8 Promille nur nach Kotzen. Wem mit 1,8 Promlle noch nach Autofahren ist, der muss regelmäß so viel Alkohol trinken, dass er als Alkoholiker gilt." Und so wird Einiges klar: Haiders Politik ist das Ergebnis eines Saufkopfes.

Es spricht nicht gerade für Haiders Landsleute, die einem derartigen Säufer nachtrauern und seinen ehemaligen Saufgenossen weiterhin ihre Stimme geben. Für den Durchschnittskärntner müsste dieser (Un)Glücksfall eigentlich Anlass genug gewesen sein, mit dem Nachdenken anzufangen.

Hauptseite