Der Broadmoa Gust berichtet, wie in Transvesting die Roten im Gemeinderat -wie man so schön sagt- katholisch gemacht werden.

OriginalHochdeutsch
Langsam machts kona Spaß mehr im Gemeinderat, es geht einfach nimma, mid dene Roudn. Es is imma wieda as Gleiche, oweil de Selbn, de moana, sie san wos Bsonders. Und drum wollns imma wos Bsonders.

Stellsts eich vor, etzt wollns ned bloß a Tagesordnung von da Gemeinderatssitzung, etzt wollns vorher aa no genau wissen, worums in da Gemeindratssitzung geht. Etzt wollns aa no de Anträg vorher ham. I moan, wißts ihr, wievui Papier des is? Den Papierkram konn doch koana oisamt lesn, mia ham doch aa no wos bessers zum toa. A jeda von uns hod doch aa no a Arbat. Und dann is a jeda aa no in ettla Vareine, meistens sogar in da Vorstandschaft. Do konnst doch garned ois vorher lesn, worums in da Gemeinderatssitzung geht.
Langsam macht es keinen Spaß mehr im Gemeinderat, es geht einfach nicht mehr, mit diesen Roten. Es ist immer wieder das Gleiche, immer die Selben, de meinen, sie wären etwas Besonderes. Und darum wollen sie immer etwas Besonderes.

Stellt euch vor, jetzt wollen sie nicht nur eine Tagesordnung der Gemeinderatssitzung, jetzt wollen sie vorher auch noch genau wissen, worum es in der Gemeindratssitzung geht. Jetzt wollen sie auch noch die Anträge vorher haben. Ich denke, wisst ihr ihr, wie viel Papier das ist? Den Papierkram kann doch keiner alles lesen, wir haben doch auch noch was Besseres zu tun. Ein jeder von uns hat doch auch noch eine Arbeit. Und dann ist jeder auch noch in etlichen Vereinen, meistens sogar in der Vorstandschaft. Da kann man doch vorher gar nicht alles lesen, worum es in der Gemeinderatssitzung geht.

Des braucht ma aa garned, es glangt doch, wenns da Buagamoasta woaß. Und der machts uns doch leicht beim Abstimma. Wenn er sogt "des konn ma doch vasteh." oda "konn ma des ablehna?", dann wissen mia, daß mia dem Antrag zustimma solln. Wenn er aber sogt: "des hods doch no nia ned gem" oda "wolln mia des wirklich ham?" dann wissen mia sofort, des hoaßt ablehna. Und wenn er se aa no draf beruaft, dass mia a Wallfahrtsgemeinde san, dann woaß a jeda von uns, wia wichtig dass is, dass ma so abstimma, wias er von uns erwartet.

Ihr segts, des Abstimma waar so leicht, oba, sie wolln ned, de Roudn, san ja eh bloß zwoa, ausrichtn kennas eh nix, genga uns. Oba sie wolln imma ois genau wissen, erst amol imma ois in Frage stelln und dann dageng sei. Wia wenn das wos ausmachat, wenn sie, de zwoa Deppn dageng stimma, wenn se da Rest einig ist, da wolln Opposition spuin. De braucha mia ned als Opposition. Wenns pressiert und mia a Opposition braucha, dann macha mia des scho selba, do braucha mia de ned dazua.

Das braucht man auch gar nicht, es reicht doch, wenn es der Bürgermeister weiß. Und der macht es uns doch leicht beim Abstimmen. Wenn er sagt "das kann man doch verstehen." oder "kann man das ablehnen?", dann wissen wir, dass wir dem Antrag zustimmen sollen. Wenn er aber sagt: "das hat es doch noch nie nicht gegeben" oder "wollen wir das wirklich haben?" dann wissen wir sofort, des heißt ablehnen. Und wenn er sich auch no darauf beruft, dass wir eine Wallfahrtsgemeinde sind, dann weiß ein jeder von uns, wie wichtig es ist, dass so abgestimmt wird, wie er es von uns erwartet.

Ihr seht, das Abstimmen wäre so leicht, aber, sie wollen nicht, die Roten, sind ja nur zwei, ausrichten können sie ohnehin nichts, gegen uns. Aber sie wollen immer alles genau wissen, erst einmal immer alles in Frage stellen und dann dagegen sein. Als ob das etwas ausmachen würde, wenn sie, die zwei Deppen dagegen stimmen, wenn sich der Rest einig ist, da wollen sie Opposition spielen. Die brauchen wir nicht als Opposition. Wenn es nötig ist und wir eine Opposition brauchen, dann machen wir das schon selbst, dazu brauchen wir die nicht.

Seit Neiesten wollns ned bloß de Anträg vorher kriang, olle Gutachten wolls vorher seng, olle Angebote, praktisch den ganzn Schriftvakehr. Guad, do hod da Buagamoasta amol a bißerl trixt, oba wos wuist denn macha, wenn a Baua, übrigens a treuer CSU-Anhänga, a Geld braucht und mia eam a Feld als Baugrund ausweisn wolln. Und dann steht do so a oide Oacha im Weg umadum. Akkrat do, wo ma fia de Zufahrtsstraß an Wendehamma baun hättn wolln. Von dene hätt koana zuagstimmt, dass de Oacha wegga kimmt. Also hod er gsogt, dass da Sachvaständige aa moant, dass de Oacha scho krank ist und weg muaß. Ja, und seitdem wollns jeds Gutachtn vorher seng. Mein Gott, da Buagamoasta hod doch bloß zum Wohle eines verdienten Mitbürgers ghandelt und dann wiad er glei von dene so in Misskredit brocht.

De moana doch glatt, dass de Verwaltung nua fia sie do is. Und weils ewig daher kemman, hod da Buagamoasta gsogt, wenn wenns in irgendwelche Unterlagn Einsicht ham wolln, dass dann 8 Tog vorher an Antrag stelln solln. Etzt hod er, der Fuchs, des so gschickt gmacht, dass de Einladung zur Gemeinderatssitzung mit da Tagesordnung so spät rausgeht, dass vor der Sitzung de Unterlagen, do wos seng woll, garnimma rechtzeitig seng kenna. Hams doch glatt a Dienstaufsichtsbeschwerde eigreicht. Stellts eich vor, weng a so an Pipifax macha de a Dienstaufsichtsbeschwerde. Und des bei uns in Transvesting, dem schena Wallfahrtsort. Do hert se doch ois auf. Des hod eana oba ned vui gnutzt, weil de, de wo de Dienstaussichtsbeschwerden bearbatn, de san aa bei da CSU. Wenns de Anträg imma erst so spät stelln, hod eana der gsogt, sans selba schuld. So geht ma mit dene um.

Seit Neuesten wollen sie nicht nur die Anträge vorher bekommen, alle Gutachten wollen sie vorher sehen, alle Angebote, praktisch den ganzen Schriftverkehr. Gut, da hat der Bürgermeister mal ein bisschen gezaubert, aber was soll er denn machen, wenn ein Bauer, übrigens ein treuer CSU-Anhänger, Geld braucht und wir ihm ein Feld als Baugrund ausweisen wollen. Und dann steht da so eine alte Eiche im Weg rum. Genau da, wo wir für die Zufahrtsstraße einen Wendehammer bauen hätten wollen. Von denen hätte keiner zugestimmt, dass die Eiche weg kommt. Also hat er gesagt, dass der Sachverständige auch meint, dass die Eiche schon krank sei und weg müsse. Ja, und seitdem wollen sie jedes Gutachten vorher sehen. Mein Gott, unser Bürgermeister hat doch nur zum Wohle eines verdienten Mitbürgers gehandelt und dann wird er gleich von denen so in Misskredit gebracht.

Die glauben doch tatsächlich, dass die Verwaltung nur für sie da ist. Und weil sie ständig kommen, hat der Bürgermeister gesagt, wenn sie in irgendwelchen Unterlagen Einsicht haben wollen, dass sie dann 8 Tage vorher einen Antrag stellen sollen. Jetzt hat das er, der Fuchs, so geschickt gemacht, dass die Einladung zur Gemeinderatssitzung mit der Tagesordnung so spät raus geht, dass vor der Sitzung die Unterlagen, die sehen wollen, gar nicht mehr rechtzeitig sehen können. Haben sie doch tatsächlich eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht. Stellt euch vor, wegen so einer Kleinigkeit machen die eine Dienstaufsichtsbeschwerde. Und das bei uns in Transvesting, dem schönen Wallfahrtsort. Da hört sich doch alles auf. Das hat ihnen aber nicht viel genützt, weil die, die die Dienstaussichtsbeschwerden bearbeiten, die sind auch bei der CSU. Wenn sie die Anträge immer erst so spät stellen, hat ihnen der gesagt, sind sie selbst schuld. So geht man mit denen um.

Und wia oana von dene zwoa in Urlaub noch Kenia fliang wollt und an neia Pass braucht hod, stellts eich vor, so ein Zufall, is der Pass zu spät ind Vawaltung von da Gmoa kemma. Seit dem, daat i song, sans wesentlich kooperativa. Und als einer von den zweien im Urlaub nach Kenia fliegen wollte und einen neuen Pass gebraucht hat, stellt euch vor, so ein Zufall, ist der Pass zu spät in die Gemeindeverwaltung gekommen. Seit dem, würde ich sagen, sind sie wesentlich kooperativer.

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