In Transvesting gibt es -wie in fast allen bayerischen Orten- einen Trachtenverein. Da werden Traditionen gepflegt, die eigentlich schon lange ausgestorben sind. Da trägt man Kleidungen, die sonst nur noch die Bedienungen in den Bierzelten tragen. Veranstaltungen der Trachtenvereine haben etwa den gleichen Stellenwert, wie die Vorführungen der Eingeborenen, wenn eine Busladung Robinson-Club-Urlauber in einen Kral gekarrt werden, um authentisches Afrika zu erleben. Der Blick der Vorführenden ist allerdings symptomatisch für die Haltung der Einheimischen: Der Blick verrät den Stolz, mit dem zum Ausdruck gebracht wird: "Mia san mia, und uns konn koana."

Die Trachtenvereine benennen sich in der Regel nach Gebirgspflanzen wie Almrausch, Edelweiß oder Enzian, Pflanzen die im Radius eines Tagesmarsches um den Ort nicht gefunden werden können.

Feiert ein Trachtenverein einen runden Geburtstag, dann ist das ein Grund für eine mehrtägige Feierlichkeit. Zu dem Zweck versammeln sich die kräftigsten Männer des Ortes und bauen ein Bierzelt auf. An einem dieser Feiertage gibt es traditionelle Musik einer Blaskapelle, ein anderes Mal darf eine regional bekannte Pop-Gruppe ihre Musik zum Vortrag bringen. Da allerdings diese Attraktionen für die Länge der Feierlichkeiten nicht ausreichen, ist vollkommen klar, dass an einem dieser Feiertage ein Kesselfleischessen statt zu finden hat. Der Verzehr des gekochten Schweinefleisches darf auf keiner mehrtägigen Feier eines Vereins fehlen.

Im bayerischen Trachtenverband werden neuerdings immer mehr neue Vereine gegründet, die den Mut aufbringen, sich offen zu ihrer Homosexualität bekennen, die Schwu-Plattler. Der Redaktion ist es nicht bekannt, ob die Farbe der Krawatte als deren Erkennungsmerkmal gilt. Im bayerischen Trachtenverband werden kontroverse Diskussionen darüber geführt, ob die Schwu-Plattler nicht dem allgemeinen Ansehen schaden und deshalb auszuschließen sind.

Ihre Gegner werfen den Schwuplattlern vor, dass diese kleine Gruppe von Homosexuellen versucht, ihre politischen und gesellschaftlichen Ziele unter dem Deckmäntelchen der Trachten tragenden Ausgestoßenen zu verwirklichen und umzusetzen. Dabei vergisst man, dass es bei den heterosexuellen Trachlern ebenfalls genug radikal-katholische oder bairisch-sezessionistische Gruppen gibt, die unter dem Deckmantel des bairischen Brauchtums versuchen, ihre politischen und gesellschaftlichen Ziele durchzusetzen und dass deren Gallionsfiguren sehr oft in höheren Positionen zu finden sind.

In Transvesting betont man immer wieder, dass trotz des Ortsnamens und der Hintergrundfarbe des Wappens der einheimische Trachtenverein schwuplattlerfrei ist.

Das Non-Plus-Ultra eines Trachtenvereins stellen die Gebirgsschützen dar. Besonders die Orte in der unmittelbaren Voralpenregion sind stolzer Besitzer einer Gebirgsschützen-Kompanie. Selbstverständlich ist Transvesting Standort einer solchen.

Gebirgsschützen treten immer dann in Erscheinung, wenn es besonders feierlich zu sein hat, an Fronleichnamsprozessionen, bei Leonhardi-Ritten, bei Schützenwallfahrten. Besondere Ehre kommt den Gebirgsschützen zu, wenn sie vom bayerischen Staat gebeten werden, die bayerische Eigenstaatlichkeit durch Repräsentationsauftritte bei besonderen staatlichen Anlässen zu demonstrieren, beispielsweise wenn ein afrikanischer Despot den Bayern einen Staatsbesuch abstattet.

Die Unterschiede zwischen diesen Afrikanern und Bayern sind gar nicht so groß, beide sind schwarz, die einen außen, die andern von innen, und beides sind Bananenrepubliken, in denen Bestechung und mafiose Methoden üblich sind. Als Beleg für diese Aussage seien die Wahlfälschungen in Dachau, die Schmiergelder für die Strauß-Sippschaft oder die Manipulationen der Mitgliederlisten der Münchner CSU genannt. Bei all diesen Gerichtsverhandlungen wurde die bayerische Polit-Prominenz wegen Mitwisserschaft in den Zeugenstand gerufen.

Zu all diesen Anlässen wird dann nicht des Treffens willen geschossen, der eigentliche Zweck des Auftritts ist dann eher die Lautstärke, die durch Böllerschüsse erreicht wird. Deshalb spielt es auch keine entscheidende Rolle, wenn vor dem Auftritt dem Alkohol in starkem Maße zugesprochen wird.

Als Montur tragen die Gebirgsschützen die in ihren jeweiligen Heimatorten überlieferte Ortstypische Tracht. Das Tragen des Hutes wird als Symbol für eine besondere Ehrerbietung betrachtet. Den Hut schmücken in der Regel Federn von Vögeln, die im Bereich der Gemeinde nicht mehr anzutreffen sind und deshalb einen besonderen Schutz genießen. Meistens sind dies dem Anlass entsprechend Federn, die der männliche Vogel bei der Balz dekorativ zur Schau stellt.

Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass auf der Jahreshauptversammlung der Gebirgsschützenkompanie Transvesting eine entscheidende Frage diskutiert wurde:

Der natürlich auch anwesende Pfarrer Lehner verwies darauf, dass immer die innere Einstellung entscheidend sei.

Nachdem über diese Frage kein abschließender Konsens erreicht werden konnte, wurde die Hauptmannschaft beauftragt, in Abstimmung mit dem Gau-Bataillon oder auf Bundesebene der bayerischen Gebirgsschützen eine Lösung zu erarbeiten.

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