Es gibt Ereignisse, die sind mehr oder wenig wahrscheinlich oder unwahrscheinlich.

Es gibt Ereignisse, deren Ursachen mehr oder weniger von Natur und Menschen beeinflusst werden.

Es gibt Fachleute, die über die Ursache und Wahrscheinlichkeit der Ereignisse Auskunft geben können.

Es gibt aber auch Esoteriker, die die Ursache bei den Sternen oder Erdstrahlen sehen.

Und es gab noch eine Sorte von Esoterikern, die weder Ursache noch Wahrscheinlichkeit des Ereignisses interessierte. Sie schoben für Alles Gott in die Schuhe. Die Aufklärung trug lediglich dazu bei, dass nun bei der Ermittlung der Ursache die subjektive Beurteilung des Ereignisses eine Rolle spielt. Wird eine Ereignis negativ bewertet, ist die Natur oder der Mensch Schuld, Wird das Ereignis positiv beurteilt, dankt man dafür Gott:

Anscheinend ist die Aufklärung an manchen Menschen spurlos vorüber gegangen.

Fundamentalistische Gläubige halten Gott für den Urheber auch negativer Ereignisse :

"Wem hast du gedankt, als deine Kinder gesund zur Welt kamen?", wurde ich kürzlich gefragt. Der Normalfall ist doch, dass Kinder gesund auf die Welt kommen. Wäre es der Normalfall, dass Kinder ohne Beine auf die Welt kommen, wäre die Menscheit schon lange ausgestorben. Dann würde sich Gott wieder gewaltig langweilen. Wenn aber Kinder schon von kleinauf erleben, dass Ereignisse mit hoher Wahrscheinlichkeit einem höherem Wesen in die Schuhe geschoben werden, wird das zur Gehirnwäsche, die von Generation zu Generation weiter gegeben wird.

Christen halten sich bereits dann für aufgeklärt, wenn sie behaupten, Gott sei nicht für den Verlust des Arbeitsplatzes oder für den Hungertod ganzer Landstriche verantwortlich. Wenn sie auch noch behaupten, ohne Gott gäbe es keinen Sonnenschein und ohne ihn würde alles Leben eingehen, ist Widerspruch angesagt:

Sonnenschein ist für die Entstehung von Leben notwendig, aber nur eine von vielen anderen Bedingungen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Sonne noch ein paar Milliarden Jahre scheint ist sehr, sehr nahe an 100%. Wenn die Sonnenstrahlen die Erde nicht mehr erreichen, hat das kosmische [Meteore], geologische [Vulkane] oder menschliche [Luftverschmutzung] Gründe. Es ist doch sehr naiv, das Ergebnis von jahrhundertelanger Forschung auf Gott zu reduzieren.

Einerseits denken diese Gläubigen Gott für die Entstehung des Lebens, andererseits behaupten sie aber, dass Gott nichts dafür kann, also gar nicht eingreift.

Das ist nach den Gesetzen der formalen Logik ein Widerspruch. [satire] Gott sei Dank [/satire] ignorieren die Gläubigen diesen Widerspruch, sonst müssten sie verrückt werden.

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