Ich sitze da und versuche mich zu konzentrieren. Ich arbeite an einem mathematischen Problem. Die Uhr an der Wand, die Zeiger begleiten mich bei meinen Bemühungen. Das ständige Ticken der Uhr gibt mir Sicherheit, die Sicherheit der Zeit. Es ist fünf Minuten nach vier, ich arbeite weiter.
Und plötzlich bleibt sie stehen, die Uhr, sie hat ihr Ticken aufgehört, sechs Minuten nach vier. Ich versuche weiter zu arbeiten, aber es gelingt mir nicht. Ich blicke immer wieder zur Uhr, sie ist bei sechs Minuten nach vier Uhr stehen geblieben, in Wirklichkeit ist es viel später, halb fünf vielleicht. Dumme Uhr! Warum muss sie gerade jetzt stehen bleiben?
Eine Uhr, um sie zu erwerben, muss man zwei Stunden arbeiten, ist plötzlich für jedermann, besonders für mich, wertlos geworden, nutzlos. Nutzlos, weil sich niemand findet, sie aufzuziehen (daran merkt man, wie alt der Text ist, heutzutage sind Uhren mit Batterien ausgerüstet). Eine bewegungslose, stumme Uhr, die nur eine nutzlose Aussage macht. Zwei Zeiger, die mich anöden. Nein, ich kann nicht mehr arbeiten, ich muss immer wieder zur Uhr sehen. Einer, der länger der beiden Zeiger, zeigt nach schräg oben, der andere nach rechts unten. Ein öder Anblick! Eine Uhr, die nicht mehr den Realitäten entspricht. Auf den anderen Uhren ist die Zeit weiter geschritten. Wie viel mag es denn jetzt in Gottesnamen sein? Nein, ich kann jetzt nicht mehr arbeiten. Die Uhr, die gar nicht mehr die Funktion einer Uhr ausübt, nimmt mir meine ganze Sicherheit. Meine Arbeit ist mit der Uhr stehen geblieben. Wie lange hab ich jetzt noch Zeit? Diese Uhr kann es mir nicht sagen. Wo ist das gleichmäßige Ticken der Uhr geblieben? Das Ticken, das mit beim Arbeiten immer diese Sicherheit gab. Man hat mir die Sicherheit genommen.