Der größte Ort in der Gemeinde Transvesting ist Westmünster mit knapp 2000 Einwohnern. In Westmünster gibt es die einzige Hauptschule der Gemeinde, die Post und den Bahnhof, von dem die Pendler nach München oder in die Kreisstadt zur Arbeit fahren.
Auf Grund der zahlreichen Pendler gibt es in Westmünster etliche aufgeschlossene Leute, die zwar mit den Zuständen nicht zufrieden sind, aber nirgends anecken wollen und stillschweigend davon ausgehen, dass schon irgendwer ihre Belange vertritt. Diese Aufgabe hat ein kleines Häuflein Aufrechter übernommen, die bisher allen "zufälligen" Repressionsversuchen stand gehalten haben. Sie bemühen sich -bisher meist vergeblich- gegen das wenig ausgeprägte Demokratieverständnis der maßgeblichen Herrschaften anzukämpfen. Zu diesem Zweck versammeln sie sich unter dem Zeichen der drei bösen Buchstaben S, P und D im Hause Teschtirp. Selbständige bleiben immer öfter diesen Versammlungen fern und lassen sich, nachdem sie den Austritt verkündet haben, Parteipost nur in neutralen Umschlägen zusenden. Falls die Tendenz anhält, ist zu erwarten, dass -wegen des Andrangs- diese Versammlungen in Teschtirps Gästetoilette oder in der letzten Telefonzelle Westmünsters stattfinden.
Eine Zeit lang war ja Westmünster Teil einer Wallfahrtsachse, auf der einen Seite die Marienwallfahrt von Transvesting, auf der andern die Gruft in Krün. In Krün fand die Skandal beladene Lichtgestalt der CSU ihre letzte Ruhe. Und da gab es eine ganze Menge von Sonntagsausflüglern, die beide Ausflugsziele verbanden. Der Priorität wegen zuerst nach Krün, von da aus nach Transvesting. In Westmünster standen sie dann auf halben Weg fragend an einer abknickenden Vorfahrt und wussten nicht wohin. Wahrscheinlich wunderten sie sich, dass es da noch keine Schnellstraße gab, wussten sie doch von der geplanten Wallfahrtsautobahn von Altötting nach Braunau. Diese Art des Wallfahrtsstroms ebbte aber wieder ab. Die nach dem Tod des CSU-Politikers neu eröffneten Cafes in Krün mussten wieder schließen und die verirrten Autofahrer in Westmünster wurden immer seltener. Heute hat Westmünster nur noch als Ausgangspunkt für die Wallfahrtszüge nach Transvesting Bedeutung.