Der Broadmoa Gust erklärt, warum er seine Jungs nicht aufs Gymnasium schickt.

OriginalHochdeutsch
Also, meine Buam schick i ned aufs Günasikum, naa, fia wos denn, de solln an anständign Beruf leana, do hams mehr davo. I moan, samma ehrlich, so a Ausbildung kost eh bloß an Haufa Geld und danoch sans arbatslos, oda. Und fia Deandln is eh nausgschmissns Geld, irgendwann heiratns und san dahoam bei de Kinda. A geh, her mia auf midn Günasikum.

Wos willstn mid der ganzn Bildung, de ganzn Intellektuellen, wennst ma ned gangst mid dene, mia ham a gsunde Bauernschläue, des glangt fürs Lem.

Und überhaupts, mia Bayern braucha gar ned so vui wissn. Weil mia wissn nämlich, je mehr ma woaß, um so weniga ko ma glaum.
Meine Jungs schicke ich nicht aufs Gymnasium, wofür, die sollen einen anständigen Beruf erlernen, davon haben sie mehr. Ehrlich gesagt, so eine Ausbildung kostet sowieso nur einen Haufen Geld und danach sind sie arbeitslos, oder? Und für Mädchen ist es ohnehin hinausgeschmissenes Geld, irgendwann heiraten sie und sind zuhause bei den Kindern. Hör mir auf mit dem Gymnasium.

Was wollen wir mit der ganzen Bildung, die ganzen Intellektuellen, hör mir auf mit denen, wir haben eine gesunde Bauernschläue, das reicht fürs Leben.

Und überhaupt, wir Bayern müssen gar nicht so viel wissen. Weil wir wissen nämlich, je mehr man weiß, um so weniger kann man glauben.
Und wos leanas denn do, af so am Günasikum. A Disziplin af koan Fall, siegst ja imma wieda am Fernseh, wias zuageht in so a na hehern Schul, umananda flacka dans, jeda red, wann er wui, vielleicht no d'Fiaß am Tisch. Und an Anstand und an Respekt leanas durt aa ned. Siegt ma ja wias außa kemma, aus da Schul, Lecha in de Tschiens, a Frisur daß da graust. Friaras, wenn a Vata seine Kinda so zamm gricht hätt, wia sa se heid selba zammrichtn, hätt er Probleme midn Kindaschutzbund kriagt.

Latein leanas af so am Günasikum. Oba, wozua, frog i, braucht ma des. Wo auf da ganzn Weld konnst de no af Latein untaholtn, hechtens im Vatikan, und aa do braucht mas ned. Jeds Jahr heat mas af Ostern beim Turbi et Morbi, daß da Papst aa deitsch konn. "Ich wünsche allen ein gesegnetes Osterfest."
Und was lernen sie denn da, auf so einem Gymnasium. Eine Disziplin auf keinen Fall, sieht man immer wieder am Fernseh, wie es zugeht in so einer höheren Schule, sie hängen rum, jeder redet, wenn er will, vielleicht noch die Füße auf dem Tisch. Und Anstand und Respekt lernen sie dort auch nicht. Sieht man ja wie sie aus der Schule kommen, Löcher in den Jeans, eine Frisur dass es einem graut. Wenn früher ein Vater seine Kinder so zusammen herrichtet hätte, wie sie sich heute selbst herrichten, hätte er Probleme mit dem Kinderschutzbund bekommen.

Latein lernen sie auf dem Gymnasium. Wozu, frag ich mich aber, braucht man das. Wo auf der ganzen Welt kann man sich noch auf Latein unterhalten, höchstens im Vatikan, und auch da braucht man es nicht. Jedes Jahr hört man es auf Ostern beim Turbi et Morbi, dass der Papst auch deutsch kann. "Ich wünsche allen ein gesegnetes Osterfest."
Vielleicht hams af so am Günasikum aa so a runde Kugl, so zum drahn, so gschlampert schief afgstellt, so oane, de wo de Erdn darstelln soll. Und dann seng die Kinda vielleicht, dass Transvesting ned da Nabl von da Welt is, und daß do no viu mehr gibt, als wia unsa Gmoa. Und wos macht ma, wenn der geistige Horiziont üba da Gemeindegrenzn hinausgeht? Wenn des Sodom und Gomorra von de restlichn Weld in unsa heile Weld reischwappt?
Stoibers Welt
Vielleicht haben sie auf so einem Gymnasium auch so eine runde Kugel, so zum Drehen, so unordentlich schief aufgestellt, so eine, die die Erde darstellen soll. Und dann sehen die Kinder vielleicht, dass Transvesting nicht der Nabel der Welt ist, und dass es noch viel mehr gibt, als unserer Gemeinde. Und was machen wir, wenn der geistige Horiziont über die Gemeindegrenzen hinausgeht? Wenn das Sodom und Gomorrah von der restlichen Welt in unsere heile Welt hereinschwappt?
Wenn af oamol aa de abtreim lassn, de se ned a Fahrt noch Holland leistn kenna? Wenns midkriang, daß in de Städte Satire wos ganz Selbstverständliches is? Ja, do nimmt uns doch koana mehr ernst, oda?

Und vielleicht leanas do sogar wos von der sogenanntn Umweltverschmutzung. Dene songs wahrscheinlich durt, daß de Industrie dro schuld is. Stellts eich vor, des wird allgemein bekannt, kannt de Wirtschaft zuasperrn, nutzatn eana de ganzn Spendn an de Parteien nix mehr. Wos hod a Mure mit da Umweltvaschmutzung zum toa? Wenn da Berg oba kimmt, dann kimmt er oba, da Mensch hod do koan Einfluß drauf. Und wenn da Wald stirbt, dann wean hald de Baim old sein. Schauts eich amol de ganzn Fichtn oo, do hänga de Zweig übaroll so oba, des ghert a so.
Wenn auf einmal auch die abtreiben lassen, die sich nicht eine Fahrt nach Holland leisten können? Wenn sie mitbekommen, dass in den Städten Satire etwas ganz Selbstverständliches ist? Ja, da nimmt uns doch niemand mehr ernst, oder?

Und vielleicht lernen sie da sogar etwas von der sogenannten Umweltverschmutzung. Da wird ihnen wahrscheinlich sogar gesagt, dass die Industrie dran schuld ist. Stellt euch vor, das wird allgemein bekannt, könnt die Wirtschaft zusperren, würden ihnen die ganzen Spenden an die Parteien nichts mehr nützen. Was hat eine Mure mit der Umweltverschmutzung zu tun? Wenn der Berg herunter kommt, dann kommt er herunter, der Mensch hat doch darauf keinen Einfluss. Und wenn der Wald stirbt, dann werden eben die Bäume alt sein. Schaut euch einmal die Fichten an, da hängen die Zweige überall so herunter, das gehört so.
Oda de Kernkraftwerke. Guad, in Russland is amol oans ind Luft ganga, oba des is ja a Entwicklungsland, de unsan san doch sicha. Wenn de Politika song mia brauchas, dann brauch mas, de werns doch wissn. San doch wirklich bloß de Gstudiertn, de wo dageng prostestiern, gega de Radioaktivität. Habts des mitkriagt, jahrelang san diese Castortransporte gfahrn, koana hod wos grocha, koana hod wos gschmeckt, koana is gstorbn dro, und etzt nach Jahren kemma de Gstudiertn daher und behauptn, des war gfährlich. I sogs eich, laßts eire Kinda ned afd Schul, dann follt eana koa so a Schmarrn ei.

Die ganze Panikmache mid dem Atom. A Atom is sooo kloa, no kleana, af jedn Fall kleana als wia a Knallerbsn. Und do soll i Angst ham davor? A geh!

Und dann erfinds amol wos vanünftigs, de Gstudiertn, und dann gibt mas uns ned, i moan des Viagra.

Wenns amol af a heheane Schul gengan, dann kriangs af oamol Angst vor de Gentomatn, essns überhaupt nix mehr, wos ma eana histellt. Samma amol ehrlich. I hob Gene, jeda von eich hod Gene, jeds Lebewesn hod Gene, warum soll a Tomatn koane Gene ham?
Oder die Kernkraftwerke. Gut, in Russland ist einmal eines in die Luft gegangen, aber das ist ja ein Entwicklungsland, die unseren sind doch sicher. Wenn die Politiker sang, dass wir sie brauchen, dann brauchen wir sie eben, die werden es doch wissen. Sind doch wirklich nur die Studierten, die dagegen protestieren, gegen die Radioaktivität. Habt ihr das mitbekommen, jahrelang sind diese Castortransporte gefahren, keiner hat etwas gerochen, keiner hat etwas geschmeckt, keiner ist dran gestorben, und jetzt, nach Jahren, kommen die Studierten daher und behaupten, das wäre gefährlich. Ich sage es euch, lasst eure Kinder nicht auf eine Schule, dann fällt ihnen kein derartiger Unsinn ein.

Die ganze Panikmache mit dem Atom. Ein Atom ist sooo klein, noch kleiner, auf jeden Fall kleiner als eine Knallerbsen. Und davor soll ich Angst haben? A geh!

Und dann erfind sie mal was Vernünftiges, die Studierten, und dann gibt man es uns nicht, ich meine das Viagra.

Wenn sie mal auf eine höhere Schule gehen, dann bekommen sie auf einmal Angst vor den Gentomaten, dann essen sie überhaupt nichts mehr, was man ihnen hinstellt. Sind wir uns doch mal ehrlich: Ich hab Gene, jeder von euch hat Gene, jedes Lebewesen hat Gene, warum soll eine Tomate keine Gene haben?
Oda de Gefühlsduselei, de wos do afn Günasikum vapaßt kriang. De Näga in Afrika, de solln ned rumhänga, wenns Hunga ham, de solln wos arbatn. Und gholfa werd eana sowieso von olle Seitn, von da Mutta Teresa, von Albert Schweiza. Also, von dem hob i vor langa Zeit amol a Buidl in da Zeitung gseng, in a Hittn, mid am kloan Näga, so an Bauch hod der ghabt, und der soll ghungat ham?

Wenns amol afs Günasikum gengan, dann fangas o, daß mid de Auslända Midleid ham. Anstatt daß reina Tisch gmacht werd und de zruck schickt, wos herkemma. I brauch koan Kebab, wenn i an Schweinsbron hob.
Oder die Gefühlsduselei, die man ihnen plötzlich auf dem Gymnasium verpasst. Die Neger in Afrika, die sollen nicht herum hängen, wenn sie Hunger haben, die sollen etwas arbeiten. Und geholfen wird ihnen sowieso von allen Seiten, von der Mutter Teresa, von Albert Schweizer. Also, von dem hab ich vor langer Zeit mal a Bild in der Zeitung gesehen, in einer Hütte, mit einem kleinen Neger, so einen Bauch hatte der, und der soll gehungert haben?

Wenn sie einmal aufs Gymnasium gehen, dann fangen sie an, mit den Ausländern Mitleid zu haben. Anstatt dass reiner Tisch gemacht wird und sie zurück geschickt werden, wo sie herkommen. Ich brauche keinen Kebab, wenn ich einen Schweinsbraten hab.
Oda wenn eana in da Schul Angst gmacht werd, daß as Benzin nimma lang glangt. Fahrn ma hald midn Wassastoff, Wassa gibts so vui, Und wo de Energie für de Herstellung vom Wassastoff herkimmt, intressiert doch mi ned. Und übahaupts, scho vor 15 Jahr hod uns unsa Ministapräsident im Fernseh gsogt, daß mia mehr Benzin ham, als wia mia vabraucha kenna. Und er hod recht ghabt, bevors nan in de Gruft nach Krün gfahrn ham, hod ers ned gschafft, daß ers ganze Erdöl afbraucht, obwohl er mehr in da Weltgschicht rumgflong is, wia mia olle midanand.

Mei Nachbar hod ja aa so Sorng mid seim Buam, seit er afs Günasikum geht, letzdings is er, da Bua, daher kemma und had vazaiht, wiavui Mülliona Judn de Nazi vagast hättn. Seit unsam Stammtisch im Bahnhofsstüberl in Transvesting wissn mia doch, daß des weit übatriem is. Sei Vata is ganz wepsat worn und hod gfagt, woher er des hod, natürlich ausm Gschichtsuntaricht. Ja, sogts amol, leana de Kinda durt nix gscheits, nua Nestbeschmutzung. Koa Ami lernt in da Schul, daß de Indiana ausgrott ham.
Oder wenn ihnen in der Schule Angst gemacht wird, dass das Benzin nicht mehr lang reicht. Fahren wir eben mit Wasserstoff, Wasser gibt es so viel, und wo die Energie für die Herstellung vom Wasserstoff herkommt, interessiert mich doch nicht. Und überhaupt, schon vor 20 Jahren hat uns unser Ministerpräsident im Fernsehen gesagt, dass wir mehr Benzin haben, als wir verbrauchen können. Und er hat recht gehabt, bevor er in die Gruft nach Krün gefahren wurde, hat er es nicht geschafft, das ganze Erdöl aufzubrauchen, obwohl er mehr in der Welt herum geflogen ist, als wir alle miteinander.

Mein Nachbar hat ja auch so Sorgen mit seinem Jungen, seit er aufs Gymnasium geht, letztens ist er, der Junge, gekommen und erzählte, wie viel Millionen Juden von den Nazis vergast worden wären. Seit unserem Stammtisch im Bahnhofsstüberl in Transvesting wissen wir doch, dass das weit übertrieben ist. Sein Vater ist ganz unruhig geworden und hat ihn gefragt, woher er das habe, natürlich aus dem Geschichtsunterricht. Ja, sagt mal, lernen die Kinder dort nichts Gescheites, nur Nestbeschmutzung. Kein Amerikaner lernt in der Schule, dass sie die Indianer ausgerottet haben.
I woaß ned, welch Flö dene ins Ohr gsetzt wern, wenns af a hehane Schul genga, dann fangas as aufmuckn o, dann is vorbei mit brave Staatsbürga, dann gengans afd Straß zum protestiern. Wenn a anständiga Mensch protestiert, dann fia de Biagärtn, oda de Kreiz im Klassnzimma. Oba dene paßt nix mehr, dann kemmas af oamol daher mit Rechte, de wos angeblich ham. I woaß no, solang i de Fiaß unterm Tisch von meim Vatern ghabt hob, hob i gwählt, wos er mia gsogt hod, sog amol so am Günasiastn, wos er wähln soll, der lacht di doch aus. Ich weiß nicht, welche Flöhe denen ins Ohr gesetzt werden, wenn sie auf eine höhere Schule gehen, dann fangen sie an zu widersprechen, dann ist es vorbei mit braven Staatsbürgern, dann gehen sie auf die Straße zum protestieren. Wenn ein anständiger Mensch protestiert, dann für die Biergärten, oder die Kreuze im Klassenzimmer. Denen passt aber nichts mehr, dann kommen sie auf einmal mit Rechten daher, die sie angeblich haben. Ich weiß noch, solange ich die Füße unter dem Tisch von meinem Vater gehabt hab, hab ich gewählt, was er mir gesagt hat, sag mal so einem Gymnasiasten, was er wählen soll, der lacht dich doch aus.
Stellts eich vor, mia machatn Spielstraßn, bei dene Gstudiertn kimmt doch der Eindruck auf, daß ma ois areicha ko, wenn ma se bloß gscheid gnua dahinta klemmt. Demokratie is a guade Sach, wenns von de richtign Manna gmacht wird. Und unsa Buagamosta is in da Vorstandschaft vom katholischn Männavarein Transvesting, und drum is des oana von de Richtign.

Stellt euch vor, wir würden Spielstraße machen, bei den Studierten käme doch der Eindruck auf, dass man alles erreichen kann, wenn man sich nur richtig genug dahinter klemmt. Demokratie ist eine gute Sache, wenn sie von den richtigen Männern gemacht wird. Und unser Bürgermeister ist in der Vorstandschaft vom katholischen Männerverein Transvesting, und drum ist er einer von den Richtigen.

Samma amol ehrlich, fia wos braichatn mia dann an gwähltn Gemeinderat, wenn er nimma des machat, wos eam da Burgamoasta sogt, sondern wenn de Leid as Song hättn.

Und drum, meine Buam schick i nia auf so a Günasikum. Wenns amol ausm Dorf draußn warn, wenns de Stodluft gschnuppert ham, dann is koa Holtn mehr im Dorf. I moan, wos hod des mid an weitern Horizont zum toa, wenns bloß no ind Stodt wolln. So gseng, leist ja aa de Fahrschul bei uns im Dorf ganz schreckliche Dienste, Weil mid dem Disko-Bus, den wos do bei uns gottseidank no ned gibt, wern ja de Junga bloß bis 18 im Dorf gholtn. Oba, so a Fahrschul konnst einfach ned vabietn. Und andraseits, de Erfahrung hamma gmacht, wenn ma bei oam gschafft hod, daß er bis 18 im Dorf bleibt, dann is er kulturrestistent, dann geht er sei Lem lang ind Kirch, bleibt im Trachtnverein und bei da Feiawehr und, ganz wichtig, wählt as richtige. So oana is fürs Lem im Dorf vorbereitet, der is gefeit vor den Gefahren der Stodt. Der is de Leitkultur.
Wenn wir ehrlich sind, wofür bräuchten wir denn einen gewählten Gemeinderat, wenn er nicht mehr das machen würde, was ihm der Bürgermeister sagt, sondern wenn die Leute das Sagen hätten.

Und deshalb schicke ich meine Jungs nie auf ein Gymnasium. Wenn sie einmal aus dem Dorf draußen waren, wenn sie die Stadtluft geschnuppert haben, dann ist kein Halten mehr im Dorf. I meine, was hat das mit einem weiteren Horizont zu tun, wenn sie nur noch in die Stadt wollen. So gesehen, leistet ja auch die Fahrschule bei uns im Dorf ganz schreckliche Dienste, Weil mit dem Disco-Bus, den es bei uns Gott sei Dank noch nicht gibt, werden ja die Jungen nur bis 18 im Dorf gehalten. Aber, so eine Fahrschule kann man einfach nicht verbieten. Und andererseits, die Erfahrung haben wir gemacht, wenn man es bei einem Jungen geschafft hat, dass er bis 18 im Dorf bleibt, dann ist er kulturresistent, dann geht er sein Leben lang in die Kirche, bleibt im Trachtenverein und bei der Feuerwehr und, ganz wichtig, wählt das Richtige. So einer ist fürs Leben im Dorf vorbereitet, der ist gefeit vor den Gefahren der Stadt. Der ist die Leitkultur.
I vastehs garned, warum daß's unsre Junga so naus ziagt aus Transvesting, wo doch de andern massnweis herströma, zu uns, in unsa Wallfahtskirch.

Am bestn gehts ja zua, wenn da Katholische Männavarein sein Frühjahrs oda Herbsttagung abholt. Des is koa religiöse Veranstaltung, eha wos Politisches is. Oba des song mia ned. So kleva san mia scho, daß's als Religion vakafft werd. Do werd gega ois gweddat, wos so an moderna Zeixl afkimmt. De Fraua wollt ma as Bikinitrong vabietn, Geburtnkontrolle is als ganz wos diabolisches dargstellt worn und Sexualkundeunterricht soll ohne Nackerte und Zeugung gmacht wern. Vorsitzender von dem Männavarein is übrigens, und damit kimm i wieda zum Thema, unsa Ex-Kultusminista Dezimeier. Des hoaßt, wenn i wissn wollt, wos no im Biologiebiachl steh deaf, dann hob i des scho a Jahr vorher in Transvesting erfahrn kenna. Und do hod de Frau Hohlmeia no a Menge Arbat vor sich. De Bichln, des do in Deutsch af so am Günasikum lesn, von Brecht, Grass, Borchert oda Böll. Guat, der Roman, wo genau beschriem werd, wia zwoa Hund midananda, also ... Der is als Schullektüre gottseidank scho vabotn, oba des reicht doch no lang ned.
Ich verstehe es gar nicht, warum es unsere Jungen so hinaus zieht aus Transvesting, wo doch die anderen massenweise hereinströmen, zu uns, in unser Wallfahtskirche.

Am besten geht es ja zu, wenn der Katholische Männerverein seine Frühjahrs- oder Herbsttagung abhält. Das ist keine religiöse Veranstaltung, eher etwas Politisches. Aber das sang wir nicht. So schlau sind wir schon, dass wir es als Religion verkaufen. Da wird gegen alles geschimpft, was so an modernen Dingen aufkommt. Den Frauen wollte man das Bikinitragen verbieten, Geburtenkontrolle ist als ganz etwas Diabolisches dargestellt worden und Sexualkundeunterricht soll ohne Nackte und Zeugung gemacht werden. Vorsitzender von dem Männerverein is übrigens, und damit komm ich wieder zum Thema, unser Ex-Kultusminister Dezimeier. Das heißt, wenn ich wissen wollte, was noch im Biologiebuch stehen darf, dann hab ich das schon ein Jahr vorher in Transvesting erfahren können. Und da hat die Frau Hohlmeier noch eine Menge Arbeit vor sich. Die Bücher, die in Deutsch auf einem Gymnasium gelesen werden, von Brecht, Grass, Borchert oder Böll. Gut, der Roman, in dem genau beschrieben wird, wie zwei Hunde miteinander, also ... der ist als Schullektüre Gott sei Dank schon verboten, aber das reicht doch noch lange nicht.
Oba wia gsogt, meine Buam laß i ned af so a Günasikum, aa wenns vielleicht des Zeix dazua hättn. De solln wos Anständiges und Nützliches leana, daß anständige und nützliche Glieda der Gesellschaft wern. Des ganze Unglick af dera Weld, de Berufsprotestiera gega de Atombombn, de Liachtakettn, de fünf Mark fias Benzin, des hamma eh nua ois dene Gstudiertn zum vadanga, oda. Und den Schmarrn macha meine Buam ned mid. Aber wie gesagt, meine Jungs lasse ich nicht auf ein Gymnasium, auch wenn sie vielleicht das Zeug dazu hätten. Die sollen etwas Anständiges und Nützliches lernen, damit sie anständige und nützliche Glieder der Gesellschaft werden. Das ganze Unglück auf dieser Welt, die Berufsprotestierer gegen die Atombomben, die Lichterketten, die fünf Mark fürs Benzin, das haben wir doch nur diesen Studierten zu verdanken, oder? Und den Unsinn machen meine Jungs nicht mit.

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