Der Broadmoa Gust lest gern. Warum, wieso, und vor Allem was, darüber berichtet er hier.
Original | Hochdeutsch |
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Letzdings bin i nämlich gfragt worn, ob i gern les. Ja freili, hab i gsogt. Des klingt ja so, wia wenn i nia was lesn daat. So a Schmarrn. I les vui und gern. I moan, Lesn is ja so wichtig, net bloß als Zeitvatreib, aa fia d Bildung. Wenn ma net lesn ko, kummt ma praktisch net durchs Lebn. Scho als Kind hob i gern glesn, Comics und so was. Späta hob i mia dann intellektuellere Sachan rausgsuacht, Asterix zum Beispiel. Was i danoch glesen hab, wia i älta worn bin, des woaß i nimma so genau, des is scho so lang her und ois merka, moan i, konn ma se ja aa net. Wia i dann a Freindin kenna glernt hob, hats mitn Lesn a weng nachglassn. I moan, des hätt ja bled ausgschaut, so a Turtlpärchen auf da Parkbank, und jeda lest in am Biachl, noch jeda Seitn schaung sa se valiabt ind Augn. Des geht halt net, scho deswegn, weil ma einfach den Rütmus net holtn konn, da oa lest schnella, da ander lest halt a weng langsama. | Neulich bin ich nämlich gefragt worden, ob ich gerne lese. Ja freilich, hab ich gesagt. Das klingt ja so, als ob ich nie etwas lesen würde. So ein Unsinn! Ich lese viel und gern. I meine, Lesen ist ja so wichtig, nicht nur als Zeitvertreib, auch für die Bildung. Wenn man nicht lesen kann, kommt man praktisch nicht durchs Leben. Schon als Kind hab ich gern gelesen, Comics und so etwas. Später hab ich mir dann intellektuellere Sachen herausgesucht, Asterix zum Beispiel. Was ich danach gelesen hab, als ich älter geworden bin, das weiß ich nicht mehr so genau, das ist schon so lange her und alles merken, mein ich, kann man sich ja auch nicht. Als ich dann eine Freundin kennen gelernt hab, hat es mit dem Lesen etwas nachgelassen. Ich meine, das hätte ja doof ausgesehen, so ein Turtelpärchen auf der Parkbank, und jeder liest in einem Buch, nach jeder Seite schauen sie sich verliebt in die Augen. Das geht eben nicht, schon deswegen, weil man einfach nicht den Rhythmus halten kann, der eine liest schneller, der andere liest eben etwas langsamer. |
Wia i dann im Beruf gstandn bin und da Bua kemma ist, da hob i dann weniga glesn. Samma ehrlich, ma hot ja dann fia so wos koa Zeit mehr. Wenn ma net in da Arbat is, dann hat ma im Haus wos zum Bastln, de Kinda wolln aa wos von oam, und abends schaut ma halt Fernseh. Samma ehrlich, eigentlich braucht ma garnix mehr lesn, de bestn Biachln wern eh vafilmt, da konn ma in zwoa Stund des segn, wozua ma sunst a Woch oda länga braucha daat, wenn mas lesn mecht. Wenn i denk, wia manche üban Fernseh schimpfa, daweil is a so praktisch, ma konn sovui Zeit sparn dabei. | Als ich dann im Beruf gestanden bin und der Junge gekommen ist, da hab ich dann weniger gelesen. Sind wir ehrlich, man hat ja dann für so etwas keine Zeit mehr. Wenn man nicht in der Arbeit ist, dann hat man im Haus etwas zum Basteln, die Kinder wollen auch etwas von einem, und abends schaut man eben Fernseh. Sind wir uns ehrlich, eigentlich braucht man gar nichts mehr lesen, die besten Bücher werden ohnehin verfilmt, da kann man in zwei Stunden das sehen, wozu man sonst eine Woche oder länger brauchen würde, wenn man es lesen wollte. Wenn ich denke, wie manche über den Fernseher schimpfen, dabei ist er so praktisch, man kann soviel Zeit dabei sparen. |
Wos no am Fernseh guat is, is, daß olle zua gleichn Zeit as Gleiche segn. Da konn ma dann mit de Freind drüba redn, vor allem bei Serien. I konn me no guat dro erinnan, wia ma an holbn Urlaub mit Bekannte diskuttiert ham, ob des Baby von da Sue-Ellen vom J.R. is, oda net. Mei, warn des schene Zeitn. Bei am Biachl woaßt nach am holbn Jahr nimma, wos drin steht, und dann red amol drüba. Wiar i dann vom Urlaub hoam kemma bin, hob i mia des Biachl zu Dallas kafft und nochglesn, wos i vasamt hob. I glaab, des war as letzte Biachl, des i mia kafft hob, is ja gar net so lang her. Und ihr segtst, a so kimmt ma vom Fernseh zum Lesn. Oba des übasegn de meistn, de wo üban Fernseh bloß stänkern. Wissenschaftliche Biacha les i weniga, da schau i oamol so a "Universum" o, dann woaß i danach mehr, als wia wenn i a Biachl glesn hätt. Vor allem, de Sendung vasteh i wenigstens. Da gibts übrigens aa a Biachl zur Sendung. I konn ma oba net vorstelln, daß des vui glesn wird. | Was noch am Fernseher gut ist, ist, dass alle zur gleichen Zeit das Gleiche sehen. Da kann man dann mit de Freunden darüber reden, vor Allem bei Serien. Ich kann mich noch gut dran erinnern, wie wir den halben Urlaub mit Bekannten diskutiert haben, ob des Baby von Sue-Ellen vom J.R. ist, oder nicht. Ja, waren das schöne Zeiten. Bei einem Buch weißt man nach einem halben Jahr nicht mehr, was drin steht, und dann unterhalte dich mal darüber. Als ich dann vom Urlaub nach Hause gekommen bin, hab ich mir das Buch zu Dallas gekauft und hab nachgelesen, was ich versäumt hab. Ich glaube, das war das letzte Buch, das ich mir gekauft hab, ist ja gar nicht so lange her. Und ihr seht, so kommt man vom Fernsehen zum Lesen. Aber das übersehen die meisten, die über das Fernsehen nur schimpfen. Wissenschaftliche Bücher lese ich weniger, da schaue ich einmal so ein "Universum" an, dann weiß ich danach mehr, als wie wenn ich ein Buch gelesen hätte. Vor allem, die Sendung versteh ich wenigstens. Da gibt es übrigens auch ein Buch zur Sendung. I kann mir aber nicht vorstellen, dass das viel gelesen wird. |
Wenn ma an Fernseh hot, braucht ma aa a Programmzeitschrift, ma wui ja wissn, wos so ois kimmt. Und wenns scho amoi do is, so a Zeitung, na lest mas halt. Naguat, meistens blattlt i's bloß durch und les de Übaschriftn. Und wenn i de Buidln ogschaut hob, dann woaß i eh, wos drin steht. A Biud sogt bekanntlich mehr als dausnd Worte -- Richtig, de Witzseitn, de les i no ganz, dafia muß Zeit sei. I mach aa imma no as Kreizworträtsel, damit i geistig fit bleib. Meistens schaff i's ned ganz, oba des is ja wurscht. Und den Programmteil, den les i natürlich, desweng kaaf is ja. Oba inzwischn aa nimma so genau, i moan, mit da Fernbedienung is ja vui einfacha gworn, da schalt i so lang von oam Programm zum andern, bis i oans find, des ma daugt. Toll am Fernseh find i aa den Teletext. Den muaß ma doch lesn, sunst hot ma ja nix davo, oda? I intressier mi bsonders fian Sport, oba manchmal is halt a so, daß a Fußballspui und a Tennismatch gleichzeitig übatragn wern. I machs dann a so, daß i Tennis schau und an Teletext mit der Seitn vom Fußballspiu einfach drübaleg. Wenn a Tor fallt, schalt i schnell um. Meistens sans mitn Teletext so schnell gwen, daß ma des Tor no in de Wiedaholung siegt. Wenn ma Pech hot, kriagt ma bloß no mit, wias an Anstoß macha, oba ma woaß wenigstens wias steht. | Wenn man einen Fernseher hat, braucht man auch eine Programmzeitschrift, man will ja wissen, was so alles kommt. Und wenn sie schon mal da ist, so eine Zeitung, dann liest man sie auch. Naja, meistens blättere ich sie nur durch und lese die Überschriften. Und wenn ich die Bilder angesehen habe, dann weiß ich ohnehin, was drin steht. Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte. -- Richtig, die Witzseite, die lese ich noch ganz, dafür muss Zeit sei. Ich mache auch immer noch das Kreuzworträtsel, damit ich geistig fit bleibe. Ich schaffe es meistens nicht ganz, aber das ist ja nicht so wichtig. Und den Programmteil, den lese ich natürlich, deshalb kaufe i sie ja. Aber inzwischen auch nicht mehr so genau, ich meine, mit der Fernbedienung ist es ja viel einfacher geworden, da schalte ich so lange von einem Programm zum anderen, bis ich eines finde, das mir passt. Toll am Fernsehen finde ich auch den Teletext. Den muss man doch lesen, sonst hat man ja nichts davon, oder? Ich interessiere mich besonders für Sport, aber manchmal ist es eben so, dass ein Fußballspiel und ein Tennismatch gleichzeitig übertragen werden. Ich mach es dann so, dass ich Tennis schaue und den Teletext mit der Seite vom Fußballspiel einfach darüber lege. Wenn ein Tor fällt, schalte ich schnell um. Meistens sind sie mit dem Teletext so schnell gewesen, dass man das Tor noch in der Wiederholung sieht. Wenn man Pech hat, bekommt man nur noch Anstoß mit, aber man weiß wenigstens wie es steht. |
Wenn gleichzeitig zwoa guate Filme am Fernseh kemma, beispuisweis a Heimatfuim und da Musikantnstodl, oda wenn oana während der Sportübatragung kummt, dann nimm i einfach oan Film af Video af. Dazua muß ma natürlich de Programmzeitung genau lesn. Neiadings gibts etzt da so Skenna. Wahrscheinlich hoaßn de a so, weils as kenna, des lesn von de Strichcode. Des is wirklich praktisch, konn ma se as Lesn glatt sparn. Iagendwann, wenn am Fernseh nix gscheits kimmt, schau i mia des o, wos i mitn Videorekorder afzeichnet hob. As blede is bloß, daß ma mitn Videorekorda koan Teletext lesn ko. Aba mei, i ja muaß beim Fernsehschaun net imma lesn, zwischndurch konn ma se ja an Film oschaugn, ohne wos anders, pur sozusagen. | Wenn gleichzeitig zwei gute Filme am Fernsehen kommen, zum Beispiel ein Heimatfilm und der Musikantenstadel, oder wenn einer während der Sportübertragung kommt, dann nehme ich einfach einen Film auf Video auf. Dazu muss man natürlich die Programmzeitung genau lesen. Neuerdings gibt es jetzt so Scanner. Wahrscheinlich heißen die so, weil sie es können, das lesen von dem Strichcode. Das ist wirklich praktisch, kann man sich das Lesen tatsächlich sparen. Irgendwann, wenn am Fernsehen nicht richtiges kommt, schau ich mir das an, was ich mit dem Videorecorder aufgezeichnet habe. Das Dumme ist nur, dass man mit dem Videorecorder den Teletext nicht lesen kann. Aber ich muss ja beim Fernseh schauen nicht immer lesen, zwischendurch kann man sich ja einen Film anschauen, ohne etwas anderes, pur sozusagen. |
Zwischndurch sitz i aa gern am Computer. Und da gehts scho garnet ohne lesn. Da Computer schreibt ma wos, des muaß i lesn, dann muaß i am Computa wos eitippn, der antwortet dann wieda, und so geht des hin und her, fast a so wia a Briafwechsel. Mit a Urlaubsbekanntschaft aus Norddeitschland, i glaab aus Obafrankn warns, Preißn halt.a Aushilf Also, mit dene hamma aa jahrelang an Briefwechsl ghabt. Af Weihnachtn hamma uns imma Kartn gschickt und im April hamma uns zamm telefoniert, und ausgmacht, wann ma uns in Jesolo am Campingplatz treffn. Mitn Computer is des ähnlich, des geht aa imma hin und her bis ma beinand is. Da wennst net lesn kanntst! Oba inzwischn is des aa vui einfacha gwordn. Da hat ma a Maus, koane lebendign, de hoaßn bloß so, mit der fahrt am Tisch ummanand, a Pfeil macht dann am Bildschirm de gleichn Bewegungen noch. Wenn der Pfeil auf bestimmte Zeichn zoagt, erreicht ma das gleiche wia friahra mitn Schreibn. Bled is bloß, wenn ma nach a Stund an Krampf in da Hend kriagt. Oba da dagegn hams etzt neie Mäis entwickelt. De hot ma von de steinzeitlichn Faustkeile abgschaut, de paßn se so richtig da Hand o. Mit da Zeit is so richtig kommod gwordn mit de Computa, ma braucht so guat wia nix mehr lesn. | Zwischendurch sitze ich auch gerne am Computer. Und da geht es schon gar nicht ohne lesen. Der Computer schreibt mir etwas, das muss ich lesen, dann muss ich am Computer etwas eintippen, der antwortet dann wieder, und so geht das hin und her, fast so wie ein Briefwechsel. Mit einer Urlaubsbekanntschaft aus Norddeutschland, ich glaube aus Oberfranken waren sie, Preußen eben. Also, mit denen haben wir jahrelang einen Briefwechsel gehabt. Auf Weihnachten haben wir uns immer Karten geschickt und im April haben wir uns zusammen telefoniert, und ausgemacht, wann wir uns in Jesolo am Campingplatz treffen. Mit dem Computer ist das ähnlich, das geht auch immer hin und her bis man beieinander ist. Da wenn man nicht lesen könnte! Aber inzwischen ist das auch viel einfacher geworden. Da hat man eine Maus, keine lebendige, die heißen nur so, mit der fährt am Tisch umher, a Pfeil macht dann am Bildschirm die gleichen Bewegungen nach. Wenn der Pfeil auf bestimmte Zeichen zeigt, erreicht man das Gleiche wie früher mit dem Schreiben. Das Dumme ist nur, wenn man nach einer Stunde einen Krampf in der Hand bekommt. Aber dagegen haben sie jetzt neue Mäuse entwickelt. Die hat man von den steinzeitlichen Faustkeilen abgeschaut, die passen sich so richtig der Hand an. Mit der Zeit ist es so richtig bequem geworden mit den Computern, man braucht so gut wie nichts mehr lesen. |
Ja, ja, i les vui, i hob aa a Tageszeitung. De les i jedn Tag. Naja, samma ehrlich, net ganz, oba af jedn Fall de Fußballtabelln, alle Sportergebnisse und de Todesanzeign. I moan des is ja wichtig, ob i mia fia a Beerdigung suacha muaß. Wenn oana aus unserm Dorf gstorbn is, muaß ma hin, des gehert se doch, oda? Mia daats ja aa net paßn, wenn oana bei meina Leich fehln daat. Wenn unsa Buagamoasta oana Oma zum achzigsten Geburtstag gratuliert hot, des brauch i net lang lesn, da is meist a Buidl dabei, des siegt ma eh sofort. Wos i no les, san Veranstaltungshinweise, i moan, des mecht i scho wissn, wenn in da Gegend a Schafkopfrenna is, da geh i ja hi, oda? Wos i sunst no les? Naja de Heizölpreise vafolg i ganz genau, daß i woaß, wann i meine Tanks nochfülln lassn ko. Und sunst? Naja, vom Bayernteil de Üba-schriftn. An Auslandsteil net, des is ja soweit weg, des Ausland, vor allem nachdem de DDR beitretn is. Und Österreich war ja praktisch eigentlich scho immer Inland, amol mehr, amol weniga, aba so richtig Ausland war des no nia. Und erst seit dem EU-Beitritt. | Ja, ja, i lese viel, ich hab auch eine Tageszeitung. Die lese ich jeden Tag. Naja, sind wir uns ehrlich, nicht ganz, aber auf jeden Fall die Fußballtabellen, alle Sportergebnisse und die Todesanzeigen. I meine das ist ja wichtig, ob ich mir für eine Beerdigung eine Ersatzkraft besorgen muss. Wenn einer aus unserem Dorf gestorben ist, muss man hin, das gehört sich doch, oder? Mir würde es ja auch nichtt passen, wenn einer bei meiner Beerdigung fehlen würde. Wenn unser Bürgermeister einer Oma zum achtzigsten Geburtstag gratuliert hat, das muss ich nicht lange lesen, da ist meist ein Bild dabei, das siegt man ohnehin sofort. Was ich noch lese, das sind Veranstaltungshinweise, ich meine, das möchte ich schon wissen, wenn in der Gegend ein Schafkopfrennen ist, da gehe ich ja hin, oder? Was ich sonst noch lese? Naja die Heizölpreise verfolge ich ganz genau, dass ich weiß, wann ich meine Tanks nach füllen lassen kann. Und sonst? Naja, vom Bayernteil die Überschriften. Den Auslandsteil nicht, das ist ja so weit weg, das Ausland, vor allem nachdem die DDR beigetreten ist. Und Österreich war ja praktisch eigentlich schon immer Inland, einmal mehr, einmal weniger, aber so richtig Ausland war das noch nie. Und erst seit dem EU-Beitritt. |
Was i no gern les san so Berichte üba Natua-Katastrofn. Oba de san aa nimma des, wos scho amol warn, zum Beispiel des Ozonloch. Jeda red davo, und koana siechts, koana woaß doch wos gscheids drüba, is halt iagendwie do, beziehungsweise net. De Australier schmiern se Sonnakrem ins Gsicht, daß in jedm Zirkus als Clown durchgeh daatn, oba des is doch koa gscheide Naturkatastrofe, i bitt eich, de Natur flippt halt a bißerl aus, nix weida, und de krieagt se scho wieda ei. Viel intressanta san de Staus an de Ferienwochenendn. De schau i mia oba selba o, eigenäugig. Bei Aibling gibts da a Bruck üba dAutobahn mit an schena Parkplatz danebn. Da schalt i am Buam dahoam an Fernseh ein, und fahr efters amol hin. I sog eich, eine Idylle, de Ruhe, wenn nix mehr weida geht, stehende Autos, so weit das Auge reicht. Des nenn i no a Naturkatastrofe, da brauch i oba koa Zeitung. Sonst wirds mit de Natuakatastrofn aa imma unintressanta, jeds Jahr a Jahrhunderthochwassa, da stärkste Haglschlag seit Menschngedenkn, a Bergrutsch, der ois vaschütt, a Orkan mit Spitzngeschwindigkeitn. I hob den Eindruck, des wird imma mehr. Und je öfta so wos passiert, um so unintressanta wirds doch, oda. Langsam konn i sowas scho nimma lesn, wenns imma nua as Gleiche is. Heats ma af mit de Naturkatastrofn. Oba, wia gsagt, i les gern und viu. Biachln weniga, oba sunst ois mögliche. Zwischndurch schreib i aa amol wos, oba dann kimm i lang ned zum Lesn. | Was ich noch gerne lese sind Berichte über Natur-Katastrophen. Aber die sind auch nicht mehr das, was sie schon mal waren, zum Beispiel das Ozonloch. Jeder redet davon, und keiner sieht es, keiner weiß doch was Richtiges darüber, ist halt irgendwie da, beziehungsweise nicht. Die Australier schmieren sich Sonnencreme ins Gesicht, dass in jedem Zirkus als Clown durchgehen würden, aber das ist doch keine richtige Naturkatastrophe, ich bitte euch, de Natur flippt eben etwas aus, weiter nichts, und die kriegt sich schon wieder ein. Viel interessanter sind die Staus an den Ferienwochenenden. Die schau ich mir aber selbst an, eigenäugig. Bei Bad Aibling gibt es eine Brücke über die Autobahn mit einem schönen Parkplatz daneben. Da schalte ich dem Jungen zu Hause den Fernseher ein, und fahr öfters mal hin. I sag euch, eine Idylle, die Ruhe, wenn nichts mehr weiter geht, stehende Autos, so weit das Auge reicht. Das nenne ich noch eine Naturkatastrophe, da brauche ich aber keine Zeitung. Sonst wird es mit de Naturkatastrophen auch immer uninteressanter, jedes Jahr ein Jahrhunderthochwasser, der stärkste Hagelschlag seit Menschengedenken, ein Bergrutsch, der alles verschüttet, ein Orkan mit Spitzengeschwindigkeiten. Ich hab den Eindruck, das wird immer mehr. Und je öfter so etwas passiert, um so uninteressanter wird es doch, oder. Langsam kann i so etwas schon nicht mehr lesen, wenn es immer nur das Gleiche ist. Hört mir auf mit den Naturkatastrophen. Aber, wie gesagt, ich lese gern und viel. Bücher weniger, aber sonst alles Mögliche. Zwischendurch schreib ich auch mal was, so wie diesen Text, aber dann komme ich lange nicht zum Lesen. |