Pfarrer Lehner wirkt in Transvesting, und das nachhaltig. Offensichtlich verhält es sich so, dass sich Pfarrer von Wallfahrtskirchen durch besonders naive Gläubigkeit und konservative Geisteshaltung qualifizieren. Um sich ein Bild von Pfarrer Lehners Werken zu machen, sei hier seine Rede zum 60. Geburtstag von Bürgermeister Hirsch wiedergegeben.

Pfarrer Lehner gratuliert
Lieber, sehr verehrter Herr Bürgermeister, eigentlich könnt ich ja Bepp sagn, weil mia san ja scho lang per du, aber hier in diesem offiziellem Rahmen vor allen versammelten Honorationen aus der Gemeinde und dem Landkreis sag ich doch besser Herr Bürgermeister zu dir. Also, dir, lieber Sepp, will auch ich, als Pfarrer von Transvesting, zum sechzigsten Geburtstag recht herzlich gratulieren.

Ich weiß, lieber Sepp, bei dir waren heut schon ganz andere Gratulanten, zum Beispiel unser Staatsminister Dezimaier, der ja auch der Vorsitzende von unserm katholischen Männerverein Transvsting ist. Und der Herr Minister Dezimaier hat dir nicht nur als verdienten CSU-Bürgermeister gratuliert, sondern auch als zweiten Vorstand von unserm katholischen Männerverein Transvesting.

Wir alle wissen ja, wie der Name unseres Wallfahrtsortes Transvesting von den verschiedensten Seiten immer wieder in den Dreck gezogen wird. Entweder ist es dieser senile Obersatiriker Hildebrand in seinem Scheibenwischer, der dafür nicht mal abgeschaltet wurde, ein andermal sind es die Redakteure von dieser ultralinken Münchner Zeitung, die sich süddeutsche nennt, die in der Wochenendbeilage auf einer ganzen Seite unseren schönen Wallfahrtsort diffamieren, oder es ist diese rote Schmidt, die vom Kleingeist von Transvesting spricht und die von unserm geliebten Alt-Ministerpräsidenten nicht zu Unrecht als Krampfhenne bezeichnet wurde.

Da lieber Sepp ist es schon wichtig, dass wir einen wie dich an der Spitze unserer Wallfahrtsgemeinde haben, einen, der allen Angreifern des wahren Glaubens zeigt, wo es lang geht.

Ich mein, so geht es ja schon los: wenn man zu bestimmten Zeiten aus unserer geheiligten Wallfahrtkirche auf den Vorplatz hinaustritt, was muss man denn da sehen? Ich sag euch, schreckliches Teufelswerk, Wahlplakate von der SPD. Ich weiß zwar nicht, wer dahinter steckt, aber es ist offenbar eine Leistung des heiligen Geistes, der diese Plakate immer wieder sehr schnell verschwinden lässt.

Liebe Gemeinde, ich kann euch gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass wir mit einem CSUler einen tapferen Verfechter für den wahren Glauben als Bürgermeister haben. Wir haben doch die Marienwallfahrt in unserm Ort, und so ein Ort braucht doch einfach einen Bürgermeister von der CSU. Und so halte ich es für überaus wichtig und richtig, dass die Maria und unser Josef in der gleichen Partei sind.

Ein Wallfahrtsort wie wir einer sind, braucht einfach einen gestandenen CSU-Mann an der Spitze der Gemeinde. Stellt euch doch mal eine Frau im Bürgermeisteramt unseres Wallfahrtsortes vor, und was noch viel schlimmer wäre, vielleicht noch eine von der SPD, oder gar von den Grünen.

Liebe Anwesende, liebe Geburtstagsgäste, wollen wir nicht nur stolz sein, auf unseren Jubilar, sondern mit Gottes Hilfe dafür sorgen, dass es nie zu solch himmelschreienden Zuständen kommen möge, wie ich sie gerade geschildert habe.

So, lieber Sepp, nachdem ich meinem Stolz und meiner Freude Ausdruck verliehen habe, dass wir dich als Bürgermeister in unserm Ort haben, wo die Welt noch in Ordnung ist, möchte ich dir nochmals herzlich zu deinem Geburtstag gratulieren und dir und uns wünschen, dass du uns noch lange als Bürgermeister erhalten bleibst.

Soweit de Inkarnation vom Kleingeist von Transvesting.

Der gleiche Pfarrer erzählt übrigens auch, dass in der Gemeinde etwas gegen die Fremdenfeindlichkeit getan werde, er verteile nämlich an die Schulkinder Rosenkränze. Und zwar solche mit bunten Perlen, und die stellen die verschiedenen Rassen dar. Darüber schüttelten sogar einige Gemeinderäte den Kopf. Es ist allerdings immer noch nicht klar, ob sie die Wirkung dieser Aktion anzweifeln, ob sie darin einen Missbrauch des Rosenkranzes sehen oder ob sie eine Aktion gegen die Fremdenfeindlichkeit grundsätzlich ablehnen.

KGPDamit hat sich Pfarrer Lehner den Klein-Geist-Preis redlich verdient.

 

 

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