Der Broadmoa Gust berichtet, wie in Transvesting die Roten im Gemeinderat -wie man so schön sagt- katholisch gemacht werden.

OriginalHochdeutsch
Also, langsam machts koan Spaß mehr bei uns in Transvesting. Ständig follt eana wos anders ei, dene zuazongna Querulantn. Ständig drohns mid an Büagabegehrn oda mid am Rechtsanwält, wenns ned glei noch eanam Dickschädl geht.

Is ja wohr aa. I moan, unsa Buagamoasta, ned bloß da olte, aa da neie, der woaß doch, wos er wui, do braucht se doch koana eigne Gedankn macha, des hod ois sein Sinn, wos er plant. Guad, ob ers wirklich plant, is ned so gwiß, oda ob eam de Gschäftsleid song, wos wolln, oba bittschee, de zohln ja aa dementsprechend Gewerbesteia, und dann wolls fia eana Geld aa midren, oda?

Also, langsam macht es keinen Spaß mehr bei uns in Transvesting. Ständig fällt ihnen etwas anders ein, diesen zugezogenen Querulanten. Ständig drohen sie mit einem Bürgerbegehren oder mit Rechtsanwälten, wenn es nicht gleich nach ihrem Dickschädel geht.

Ist ja wahr auch. I glaube, unser Bürgermeister, nicht nur der alte, auch der neue, der weiß doch, was er will, da muss sich doch keiner eigene Gedanken machen, das hat alles seinen Sinn, was er plant. Gut, ob er es wirklich plant, ist nicht so sicher, oder ob ihm die Geschäftsleute sagen, was sie wollen, aber bitteschön, die zahlen ja auch dementsprechend Gewerbesteuer, und dann wollen sie für ihr Geld auch mitreden, oder?
Und mia lassns aa midren, koa Problem, aa, wenns ausschaugt, als ob de Gewerbeflächen a bisserl planlos an jedn Ortsrand wia Schwammerl ausm Bodn schießn. Wia gsogt, koa Problem, mia lassn olle midren, wenns ned grod de zuazongna Querulantn san.

Etzt hams sogar an eigna Varein gründt, diese Querulantn, verkehrsberuhigte Gemeinde, nennt er se. Wia wenns ned glanga darat, dass mia a SPD ham. San ja eh de gleichn Leid, woaß ja jeda, dass da Ring midmischt, und da Teschtirp, wia oba letztdings oana im Gemeinderat von dem SPD-Verein gredt hod, dann hod de Frau vom Teschtirp mords protestiert, der Verein hätt nix mid da SPD zum toa, hods gmoant. Ja, weil des ebba ned de gleichn Leid waarn.

Und wir lassen sie auch mitreden, kein Problem, auch, wenn es so ausschaut, als ob die Gewerbeflächen ein wenig planlos an jedem Ortsrand wie Pilze aus dem Boden schießen. Wie gesagt, kein Problem, wir lassen alle mitreden, wenn es nicht gerade die zugezogenen Querulanten sind.

Jetzt haben sie sogar einen eigenen Verein gegründet, diese Querulanten, verkehrsberuhigte Gemeinde, nennt er sich. Wie wenn es nicht reichen würde, dass wir eine SPD haben. San ja sowieso die gleichen Leute, weiß ja jeder, dass der Ring mitmischt, und der Teschtirp, wie aber vor Kurzem einer im Gemeinderat von dem SPD-Verein geredet hat, dann hat die Frau vom Teschtirp sehr heftig protestiert, der Verein hätte nichts mit der SPD zu tun, hat sie gemeint. Ja, weil das etwa nicht die gleichen Leute wären.

Und wos de von dem Verein ois fia gspinnerte Ideen ham. De wolln doch tatsächlich, dass mia de Raser blitzn. Es san doch de eigna Leid, de in eanane Wohngebiete zschnell fahrn. Stellts eich vor, wos und de Leid song, wenn mia de eigna Leid ausm Dorf abzogga. Womöglich sans so verärgert und wähln uns dann nimma, des konn ma doch ned macha, oda?

Etzt is ja bei uns in da Gemeinde a Vakehrszählung durchgführt worn. War einfach so, hod mid dem gspinnerten Varein nix zum toa. I moan, da Buagamosta hätt des Ergebnis von dera Zählung eh de Leid vorgstellt. I moan, es warn a paar Zahln dabei, de warn ned ganz a so, wia mas uns vorgstellt hättn, es fahrn imma mehr Lkw von auswärts durchs Dorf, de wolln olle de Maut sparn, oba sowos muaß ma de Leid ned auf de Nosn bindn, des konn ma scho a so song, dass koana merkt, dass mehr gworn san. Oba moanst de von dem Verein hättn a Ruh gem? Unbedingt wolltns de Zahln, damit sas selba auswertn kenna. Wia wenn de a Ahnung do davo hättn, wia ma so wos macht. I moan, fia wos lasst se unsa Buagamosta von da Hanns-Seidl-Stiftung schuln, wenns de andern aa kanntn. Da Buagamoasta woaß doch, wie ma unangenehme Zahlen präsentiert, und trotzdem wieda gwählt werd, des lernt ma doch bei da CSU.

Und was die von dem Querulanten-Club alles für verrückte Ideen haben. Die wollen doch tatsächlich, dass wir die Raser blitzen. Es sind doch die eigenen Leute, die in ihren Wohngebieten zu schnell fahren. Stellt euch vor, was und die Leute sagen, wenn wir die eigenen Leute aus dem Dorf abzocken. Womöglich sind sie so verärgert und wählen uns dann nicht mehr, das kann man doch nicht machen, oder?

Jetzt ist ja bei uns in der Gemeinde eine Verkehrszählung durchgeführt worden. War einfach so, hat mit dem Verrückten Verein nichts zu tun. I bin der Meinung, der Bürgermeister hätte das Ergebnis von dieser Zählung ohnehin den Bürgern vorgestellt. I meine, es waren sicherlich ein paar Zahlen dabei, die waren nicht ganz so, wie wir sie uns vorgestellt hätten, es fahren immer mehr Lkw von auswärts durch unser Dorf, die wollen alle die Maut sparen, aber so etwas muss man den Leuten nicht auf die Nase binden, das kann man schon so sagen, dass es keiner merkt, dass es mehr geworden sind. Aber glaubst du die von dem Verein hätten Ruhe gegeben? Unbedingt wollten sie die Zahlen, damit sie sie selber auswerten können. Wie wenn die eine Ahnung davon hätten, wie man so etwas macht. Ich meine, wofür lässt sich unser Bürgermeister von da Hanns-Seidl-Stiftung schulen, wenn es die anderen auch könnten. Da Bürgermeister weiß doch, wie man unangenehme Zahlen präsentiert, und trotzdem wieder gewählt wird, das lernt man doch bei da CSU.

Wenn man von Krün noch Transvesting umma fahrt, kimmt man durch Bergheim. Bergheim ghert scho zur Gmoa Transvesting. De Straß durch Bergheim war scho immer eng und verwinkelt. Trotzdem san de Mautflüchtling mid eanane dickn Brummi durch gfahrn. Wia ma etzt aa in Bergheim an Kanal braucht hod, wolltns olle selbst an Klärgruam baun, des wollt oba da Buagamosta ned. Etzt hod mas dadurch glockt, dass ma eana vasprocha hod, dass midn Kanal aa d'Straß durch Bergheim ausbaut wird. De Bergheima wollten trotzdem koan Kanal ned, vor allem weils Angst ghabt ham, dass no mehr Lkw durchfahrn, wenn de Straß ausbaut wird. Oba, i moan, wenn mia uns wos vornehma, dann ziang mia des durch, do interessiert uns doch ned, wos de Bergheima wolln. I moan, de Bergheima san so schwarz, de wähln af jedn Fall CSU, aa wenns den Kanal aufs Aug druckt kriang.

Da Kanal und de Straß san dann sehr feierlich eigweiht worn, da Pfarra Lehner war do und hod von da Feierwehr Weihwasser verspritzn lassn, des is dann in Kanal eine grunna und so hod Straß und Kanal glei de christlichen Weihen ghabt. Da Buagamoasta hod aa schee gredt und hod eana gsogt, dass koa Angst ham miaßn, dass der Verkehr zunimmt, oba des hod ma scho nimma gscheid gehrt, weil a Sattlschleppa aus Holland so laut ghupt hod. Ja, der wollt durch, no bevor da Buagamoasta des Bandl durchschnein hod kenna. Stellts eich vor, da Pfarra weiht, da Buagamoasta red, und dar Kaaskopf, der blede Hund, hupt wia a varückta. Wia wenn mia nix anders zum Toa hättn, als wia fia de Gelbfiaßler unsana Straßn zum ausbaun.

Wenn man von Krün nach Transvesting hinüber fährt, kommt man durch Bergheim. Bergheim gehört schon zur Gemeinde Transvesting. Die Straße durch Bergheim war schon immer eng und verwinkelt. Trotzdem sind die Mautflüchtlinge mit ihren dicken Brummis durch gefahren. Als man nun auch in Bergheim einen Kanal brauchte, wollten alle selbst eine Klärgrube bauen, das wollte aber der Bürgermeister nicht. Jetzt hat am man sie dadurch gelockt, dass man ihnen versprochen hat, dass mit dem Kanal auch die Straße durch Bergheim ausgebaut wird. Die Bergheimer wollten trotzdem keinen Kanal, vor allem weil sie Angst hatten, dass noch mehr Lkws durch den Ort fahren, wenn die Straße ausgebaut wird. Aber, so denke ich, wenn wir uns etwas vornehmen, dann ziehen wir das Ding auch durch, da interessiert uns doch nicht, was die Bergheimer wollen. I denke, die Bergheimer sind so schwarz, die wählen auf jeden Fall CSU, auch wenn sie den Kanal aufs Auge gedrückt bekommen.

Kanal und Straße wurden dann sehr feierlich eingeweiht, Pfarra Lehner war da und hat von der Feuerwehr Weihwasser verspritzen lassen, das ist dann in den Kanal gelaufen und bekamen Straße und Kanal gleich die christlichen Weihen. Da Bürgermeister hat auch schön geredet und hat ihnen gesagt, dass sie keine Angst zu haben brauchen, dass der Verkehr zunimmt, aber das hat man schon nicht mehr richtig gehört, weil ein Sattelschlepper aus Holland so laut gehupt hat. Ja, der wollte durch fahren, noch bevor der Bürgermeister das Band durchschneiden konnte. Stellt euch vor, der Pfarrer weiht, der Bürgermeister redet, und der Käskopf, der blöde Hund, hupt wie ein Verrückter. Wie wenn wir nichts anderes zu tun hätten, als für die Gelbfüßler unsere Straßen auszubauen.

Ihr segts, mia ham gnua zum toa, de Vakehrsproblematik in Transvesting in Griff zum kriang. Und etzt kimmt der Querulantn-Club daher und wui do dabei mid ren, de ham doch alle keine Ahnung. San ned amol do geborn und wolln scho midren.

Ja, und weils selba wissen, dass koa Ahnung han, drum wolltn sa se de Ahnung von uns besorng. Und drum hams an olle Gemeindrät an Fragebong vaschickt, af dems wissn wolltn, wos mia üban Vakehr denga. Dodamid sans oba ins Leere gloffa. Moanst mia san so bled und gem dene Deppn wos von unsam Wissnsvorsprung ab, dass danoch vielleicht no gscheida daher ren kenna. Ganze zwoa Gemeinderäte ham den Fragebong ausgfüllt. Kannt doch jeda daherkemma. A Gemeinderat is doch ned dazua do, de Frong von am Varein zu beantwortn. Oba dann hams glei wieda a so toa in eanan Briaf, wia wenns ois bessa wissn daatn und ham de Gemeinderäte obotn, dass eana in verkehrspolitischen Frong behilflich sei daatn. Oba da Thaler, der ja aa von uns im Gemeinderad is, der hods eana scho gscheid gsogt:

Ihr seht, wir haben genügend zu tun, die Verkehrsproblematik in Transvesting in Griff zu bekommen. Und jetzt kommt der Querulanten-Club daher und will dabei no mitreden, die haben doch alle keine Ahnung. Sind nicht einmal her geboren und wollen schon mitreden.

Ja, und weil sie selber wissen, dass sie keine Ahnung haben, deshalb wollten sie sich die Ahnung von uns besorgen. Und deshalb haben die an alle Gemeindräte einen Fragebogen verschickt, auf dem sie wissen wollten, was wir über den Verkehr denken. Damit sind sie aber ins Leere gelaufen. Meint ihr, wir sind so dumm und geben diesen Deppen etwas von unserem Wissensvorsprung ab, damit sie danach vielleicht noch schlauer daher reden können. Ganze zwei Gemeinderäte haben den Fragebogen ausgefüllt. Könnte doch jeder daherkommen. Ein Gemeinderat ist doch nicht dazu da, die Fragen von einem Verein zu beantworten. Aber dann haben sie gleich wieder in ihrem Brief so getan, als ob sie alles besser wissen würden und haben den Gemeinderäten angeboten, dass sie ihnen bei verkehrspolitischen Fragen behilflich sein würden. Aber der Thaler, der ja auch von uns im Gemeinderat ist, der hat es ihnen schon richtig gesagt:

Den Briaf, hod er gsogt, den hod er glei gar ned ignoriert. Und politische Willensbildung, hod er gsogt, find ned af da Straß statt, sondern im Gemeinderat und zwar af Vorschlog vom Buagamoasta. Ja, so geht's bei uns: Weil mia de mehran san, song mia am Buagamoasta, wos lang geht, und in da Gemeinderatssitzung sogt da Buagamoasta sei Meinung und mia song aa sei Meinung und stimman eam natürlich zua.

Ja, nua so geht's, ned anders, so muaß ma mid dene Querulantn umgeh.

Und dann brauchen mia aa koan so an Vakehrsverein, na wirklich ned.

Den Brief, hat er gesagt, den hat er gleich gar nicht ignoriert. Und politische Willensbildung, hat er gesagt, findet nicht auf der Straße statt, sondern im Gemeinderat und zwar auf Vorschlag vom Bürgermeister. Ja, so geht es bei uns: Weil wir die Mehrheit sind, sagen wir dem Bürgermeister, wo es lang geht, und in der Gemeinderatssitzung sagt der Bürgermeister seine Meinung und wir sagen auch seine Meinung und stimmen ihm natürlich zu.

Ja, nur so geht's, nicht anders, so muss man mit diesen Querulanten umgehen.

Und dann brauchen wir auch keinen Verkehrsverein, nein wirklich nicht.

KGP Gemeindrat Thaler wird für sein Demokratieverständnis der Kleingeistpreis 2008 verliehen. Thaler würde gerne jede politische Willensbildung außerhalb des Gemeinderates aus den Köpfen engagierter Bürger verbannen und degradiert die Gemeinderäte zu Marionetten des Bürgermeisters.